Mittelschwere und größere Fahrzeuge besitzen oft ein zusätzliches, elektrisches Getriebe, das an der Zahnstange angebracht ist und über ein zweites Ritzel das Lenkmoment auf die Zahnstange überträgt. Als Lenkkraftverstärker wird ein Elektromotor eingesetzt, der über ein Schneckenwellengetriebe das Lenkmoment entweder direkt auf die Lenkwelle an der Lenksäule oder direkt auf die Zahnstange überträgt. Gerade beim Rangieren und Parken, wenn die Lenkunterstützung besonders gefragt ist, können Geräusche von den Autofahrern als störend wahrgenommen werden. Das gilt insbesondere für das automatisierte Parken, wenn viele Lenkbewegungen schnell hintereinander erfolgen, und für Elektrofahrzeuge, bei denen keine Motorengeräusche die anderen Geräusche und Schwingungen überdecken.
Für die erwähnten Schneckenwellengetriebe hat Schaeffler nun ein Schwenklager mit einer speziell gekrümmten Kugelkappe (Kalotte) entwickelt. Kfz-Profis denken beim Begriff Schwenklager eher an Fahrwerkskomponenten, wie Querlenker oder Traggelenke. In diesem Fall aber ist ein Lager im Lenkgetriebe gemeint. Dieses Lager kann in sich selbst verkippen und somit das Schwenken der Schneckenwelle kompensieren, ohne dass die Reibmomente und das Geräusch ansteigen.
Ein weiterer Vorteil: Die Schneckenwelle kann dadurch radial vorgespannt werden, so dass kein Spiel zwischen Schneckenwelle und Schneckenrad entsteht. Das reduziert das sogenannte „Umlenkklackern“ – ein klackerndes Geräusch, das dadurch verursacht wird, dass die Schneckenwelle bei jeder Lenkrichtung ihre Drehrichtung ändert und die gegenüberliegenden Zahnflanken in Kontakt kommen. Die Schwenkbewegung des neu konstruierten Lagers gleicht darüber hinaus Fluchtungsfehler der Gehäuse aus.