Aufblasbares Unterbodenkissen mit Überwachungssensoren soll Kfz-Profis rechtzeitig auf brandgefährdete verunfallte E-Autos hinweisen.
Wir können es mit bloßem Auge einfach nicht abschätzen. Wir haben keine Erfahrungswerte und nur von wenigen Herstellern gibt es bislang Richtlinien dazu“, sagt Wilhelm Raster so bestimmt wie ratlos und bringt damit das Dilemma für Werkstätten bei verunfallten Elektrofahrzeugen auf den Punkt. Niemand, so der Kfz-Profi, der seit 35 Jahren die auf Karosserie, Lack und Glas spezialisierte Werkstatt Raster & Vogl in Dießen am Ammersee führt, könne momentan sicher vorhersagen, ob und wann nach einem BEV-Unfall chemische Prozesse in einer beschädigten Traktionsbatterie auftreten und – möglicherweise noch bis zu zehn Tage später – einen Brand auslösen und damit eine Gefahr für die gesamte unmittelbare Umgebung besteht.
Wir werden immer mehr Fahrzeuge mit unklarem Hochvoltakku-Zustand auf den Hof bekommen.
Dabei betont der 62-Jährige mit Verweis auf die Statistik, dass batterieelektrische Pkw keineswegs öfter brennen als solche mit Verbrennungsmotor. Und ja, derzeit sei die Zahl der E-Fahrzeuge auf Werkstatthöfen noch überschaubar. „Aber wir werden in die Lage kommen, mehrere solcher Fahrzeuge auf dem Hof zu haben. Fahrzeuge mit unklarem Zustand des Hochvoltakkus.“ Übrigens auch durch mögliche Korrosion an älteren Akkus, gibt Raster zu bedenken. Und dann? Welcher Betrieb hat gleich mehrere Löschcontainer oder Quarantäneplätze? Welcher Betrieb kann rund um die Uhr Personal abstellen, um Fahrzeugunterbodentemperaturen zu überwachen?
Ein Frühwarnsystem, kein Brandverhinderer
Während diese Fragen in der Branche erst jetzt immer öfter diskutiert werden, beschäftigt sich Raster schon seit knapp fünf Jahren mit dem Dilemma und hat an einer für Betriebe „bezahlbaren und mobilen Lösung“ getüftelt. Mit Erfolg, wie der gerade dafür an ihn verliehene „Bundespreis für hervorragende innovative Leistungen für das Handwerk“ zeigt.
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