„Die Tage des Verbrennungsmotors sind gezählt, daran können auch synthetische Kraftstoffe nichts mehr ändern.“ Denn die hält KRAFTHAND-Redakteur Florian Zink für gar keine gute Alternative.
Kritiker der E-Mobilität sagen, dass eine Verkehrspolitik, die zur Vermeidung lokaler Emissionen etwaige Schadstoffbelastungen an anderen Orten in Kauf nimmt, nach dem im Titel zitierten Sankt-Florians-Prinzip handelt. Eigentlich passt diese Aussage aber auf jedes motorisierte Fortbewegungsmittel, da beispielsweise auch Benzin nicht aus der Zapfsäule kommt. Bei der E-Mobilität besteht mit dem Ausbau erneuerbarer Energien wenigstens die Perspektive, sich in Zukunft schadstoffärmer fortzubewegen
Sind die Tage des Verbrennungsmotors also gezählt? Nach Vorstellung von Verkehrsminister Andreas Scheuer soll der klassische Verbrenner, der mit fossilen Kraftstoffen wie Benzin und Diesel angetrieben wird, innerhalb der nächsten 15 Jahre auslaufen. Aus dem Verkehrsministerium ist aber ebenfalls zu hören, dass der Verbrenner mit Blick auf synthetische Kraftstoffe noch nicht völlig am Ende sei.
Trotzdem denke ich, dass er in den nächsten Jahrzehnten langsam aus dem Alltag verschwinden wird. Daran werden auch synthetische Kraftstoffe nichts ändern. Denn ähnlich wie im Artikel „Wasserstoff – (k)ein Sprit der Zukunft?„, der Wasserstoff als Alternative ablehnt, da unter anderem der Aufwand zur Energiegewinnung zu hoch ist, sieht es bei den sogenannten E-Fuels aus. Greenpeace gibt an, dass die Herstellung in etwa die Menge Strom benötigt, mit der ein batteriebetriebenes E-Auto fünfmal weiter fährt als ein Verbrenner mit strombasiertem Kraftstoff.
Natürlich rechnet sich jede Interessengruppe seine Argumente so zurecht, wie es am besten passt. Trotzdem ist es ein Fakt, dass die Umwandlung einer Energieform in eine andere immer mit Verlusten einhergeht. Je mehr Umwandlungsprozesse, desto niedriger der Wirkungsgrad.
Und bis ein synthetischer Kraftstoff im Tank landet, muss laut ADAC beispielsweise Wind in Bewegungsenergie und dann in Strom umgewandelt werden. Mit diesem Strom wird dann Wasser per Elektrolyse in Sauerstoff und Wasserstoff gespalten. Als ersten Grundstoff ergibt dies also Wasserstoff. Im zweiten Arbeitsschritt wird dieser Wasserstoff mit Kohlendioxid verbunden, etwa aus der Umgebungsluft. Als mögliches Endprodukt kann nun synthetischer Diesel, synthetisches Benzin oder synthetisches Gas entstehen.
Und das soll effizienter und umweltverträglicher sein? Nein, das kann nicht funktionieren!