wie KRAFTHAND schon in Ausgabe 18-19/2020 auf Seite 55 berichtete, wird es nichts mit der ursprünglich für Anfang 2021 angedachten Partikelmessung im Rahmen der HU. Nicht wenige Werkstattinhaber dürften sich über diese Nachricht eher freuen, als dass sie sie ins Tal der Tränen schickt. Bleibt ihnen damit doch der Griff in die Geldbörse für neues AU-Equipment erspart – erstmal. Denn aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Es handelt sich nämlich nur um eine Verschnaufpause, wie ein anerkannter Experte für AU-Messtechnik und die AU-Gesetzgebung auf Seite 18 erklärt. Von ihm haben wir nicht nur erfahren, warum die Partikelmessung verschoben wird (Corona ist jedenfalls nicht der Grund), sondern auch, welche Kosten für solche Messmodule in etwa anfallen werden.
Eine Frage konnte er jedoch trotz seiner Kompetenz und seines Insiderwissens nicht beantworten: Wann kommt denn nun die Partikelmessung? Denn dazu hat sich das Verkehrsministerium noch nicht offiziell geäußert. Zudem kann man davon ausgehen, dass auch in der Behörde noch gar nicht klar ist, wann sie eingeführt werden soll. Dabei ist das Offenlassen eines Stichtags verheerend und zeugt einmal mehr von der teilweisen Überforderung des Verkehrsministeriums. Das Mautdesaster und der Umgang mit dem Dieselskandal lassen grüßen, ebenso das Hickhack mit der Scheinwerfer-Prüfrichtlinie.
Anstatt den Geräteherstellern, den Behörden für die Gerätezulassungen/Geräteeichungen und nicht zuletzt der Kfz-Branche Planungssicherheit zu geben, hinterlässt man mit dem Nichtbenennen eines Zieltermins nur Verunsicherung. Die Konsequenz sind wie so oft in solchen Fällen Spekulationen und Gerüchte rund um die Partikelmessung, die womöglich verbreiten, dass sie nie kommt.
Das darf aber nicht passieren. Denn auch wenn die AU auf der einen Seite Investitionen für die Werkstätten bedeutet, sichert sie auch regelmäßige Kundenkontakte. Hinzu kommt, dass die Partikelmessung viel besser als die bisherige Trübungsmessung hilft, mangelhafte Partikelfilter zu identifizieren. Also zu Reparaturen führt, die nicht nur der Umwelt, sondern auch der Auftragslage von Werkstätten zugutekommt. Daran sollte jeder Werkstattinhaber denken, der sich jetzt gerade über die Verschiebung der Partikelmessung freut.