Automatikgetriebeöl

Verschleißfaktoren des ATF und Lebensdauerfüllungen

Alexander Hornoff, Motul
Alexander Hornoff, Technikleiter Motul Deutschland: "Der Begriff Lebensdauerfüllung oder auch 'filled for life' ist nicht einheitlich definiert und dient den Fahrzeugherstellern als zusätzliches Verkaufsargument" Bild: Motul

Die Einsatzdauer des Getriebefluids ist im Wesentlichen abhängig von der Getriebefüllmenge, der Bauart und den Betriebsbedingungen. Bei Fahrzeugen, die unter erschwerten Betriebsbedingungen gefahren werden, ist eine erhöhte mechanische und thermische Belastung die Folge. Somit verändern sich auch über einen gewissen Zeitraum das Schmiervermögen und die Belastbarkeit des Getriebefluids. Dies hat letztendlich auch Auswirkungen auf das Schaltverhalten. Schaltpunkte werden später gesetzt, die Gänge weiter ausgefahren beziehungsweise es kommt beim Anhalten zum Nachruckeln. Drehzahlgeberräder und Drehzahlleseeinheiten verschmutzen durch Metall- und Kupplungsabrieb und liefern falsche Signale. In der Mechatronikeinheit können Verschmutzungen ebenfalls Fehlfunktionen auslösen und das Schaltveralten nachteilig beeinflussen. Mit einem regelmäßigen Wechsel des ATF können Probleme, die durch den Verschleiß des Getriebefluids und Verunreinigungen allmählich eintretende Verschlechterung des Schaltverhaltens und Fahrkomforts behoben werden.

Bei einigen Fahrzeugherstellern sind die Automatikgetriebe im Hinblick auf das Getriebefluid mit einer sogenannten ‚Lebensdauerfüllung’ versehen. Jedoch ist der Begriff ‚Lebensdauerfüllung’ oder auch ‚filled for life’ nicht einheitlich definiert und die Fahrzeughersteller vertreten teilweise sehr unterschiedliche Auffassungen. Der Fahrzeughersteller kann damit seine Modelle in der Wartung und im Service sehr kostengünstig darstellen und nutzt das gern bei Volumenmodellen als zusätzliches Verkaufsargument.

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