Drei Prozent der tödlichen Unfälle auf deutschen Autobahnen werden laut ADAC durch Falschfahrer ausgelöst. Dabei sind Fahrerassistenzsysteme in der Lage, die Gefahr in solchen Situationen zu erkennen: Fährt ein Autofahrer entgegen der Fahrtrichtung in eine Einbahnstraße ein oder auf die Autobahn auf, kann ein von Continental entwickeltes System dies erkennen und den Fahrer warnen.
Eine Kamera nimmt dazu die entsprechenden Verkehrsschilder auf, der Fahrer wird zum Beispiel mit deutlichen Hinweisen im Head-up-Display oder im Kombi-Instrument und mit einem Warnton und/oder haptischem Feedback (etwa ein kurzer Bremsruck) auf die gefährliche Fahrsituation hingewiesen, falls er trotz eines ‚Einfahrt verboten‘-Schildes entgegen der Fahrtrichtung weiterfährt.
Eine erste Version soll in diesem Jahr bei einem deutschen Automobilhersteller in Serie gehen. Diese basiert auf einer Monokamera, die hinter der Windschutzscheibe in Höhe des Rückspiegels angebracht ist. Die Kamera erkennt unter anderem Geschwindigkeitsbegrenzungen sowie elektronische Wechselzeichen und informiert den Fahrer über eine Anzeige im Armaturenbrett über das aktuell gültige Tempolimit. Zusätzlich erkennt die Kamera das Schild ‚Einfahrt verboten‘ und warnt den Fahrer sofort nach der Vorbeifahrt am Schild, dass er auf der falschen Fahrbahn unterwegs ist.
Eine Verbindung mit den Navigationsdaten (als ‚eHorizon’ für weitere Steuergeräte im Fahrzeug verfügbar) erhöht die Erkennungsgenauigkeit des Gesamtsystems. Wird die Situation kritischer, weil der Fahrer seine Fahrt in die falsche Richtung fortsetzt, können die visuellen und akustischen Hinweise durch ‚fühlbare’ Warnungen ergänzt werden: Beispielsweise erzeugt das aktive Gaspedal AFFP (Accelerator Force Feedback Pedal) einen Gegendruck. Auch ein Vibrieren von Lenkrad oder Sitz sowie das Straffen des Gurts wären möglich, um den Fahrer auf die gefährliche Situation aufmerksam zu machen.