Verbände fordern, Kfz-Neuzulassungen rasch zu ermöglichen
Mit einem gemeinsamen Appell in Sachen Neuzulassungsverfahren richten sich der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), der Verband der Automobilindustrie (VDA) und der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) an Bund, Länder und Kommunen.
Sie fordern, „durch rasches Handeln Insolvenzen und Job-Verluste im Kfz-Handel abzuwenden, die aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus (COVID-19) drohen“.
Bundesweit stehe der Automobilhandel derzeit vor massiven Problemen, denn die vorgeschriebene Schließung von Verkaufsstellen treffe Händler hart. Obwohl viele Unternehmer versuchten, den Geschäftsbetrieb telefonisch oder digital aufrechtzuerhalten, gebe es erhebliche Schwierigkeiten, da Kfz-Zulassungsbehörden zum Teil die Arbeit eingestellt hätten. Somit sei keine Neuzulassung von Fahrzeugen möglich. Wörtlich heißt es: „Viele Händler können aufgrund der behördlichen Vorgaben bestellte und zur Auslieferung bereite Fahrzeuge nicht an Kunden übergeben.“
Gebündelte Abwicklungen per Schleusen
Die Verbände bezeichnen die stark eingeschränkte Arbeitsfähigkeit von Zulassungsstellen als problematisch. Kunden übernähmen und bezahlten neue und gebrauchte Autos auf den Höfen allerdings nur, wenn diese zugelassen werden können bzw. zugelassen sind. „Dieser Fahrzeugbestand bindet Kapital, das für Händler aktuell besonders wichtig für das wirtschaftliche Überleben ist“, betonen ZDK, VDIK und VDA. Daher fordern sie unbürokratische Lösungen, um Zulassungen durch Händler weiterhin bundesweit zu ermöglichen. Nach Ansicht der Verbände könnte die gebündelte Abwicklung von Zulassungen über den Handel gefahrlos und durch Schleusen für Dokumente und Schilder ohne körperlichen Kontakt zwischen Menschen erfolgen.
Zunehmend schwierig sei auch die Übergabe von bereits zugelassenen Fahrzeugen an Käufer. Zwar gestatteten einige Bundesländer Auslieferungen ausdrücklich, andernorts wird es Händlern jedoch wegen „Social Distancing“ untersagt, das neue Automobil an den Kunden zu übergeben.
Bundesweit einheitlich
Eine Lösung könnte nach Ansicht der Verbände darin bestehen, dass Fahrzeugübergaben ohne jeglichen nahen Kontakt zwischen Verkäufer und Käufer erfolgen. Die Voraussetzungen hierfür seien in den Autohäusern gegeben. Deshalb sehen die Branchenvertreter nun die Politik in der Pflicht, „die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Fahrzeugübergaben bundesweit einheitlich möglich sein können“.
Für den Hochlauf nach dem Produktionsstopp insgesamt sei es wichtig, dass zu diesem Zeitpunkt bei den Händlern genügend freie Stellflächen zur Verfügung stehen, sonst könne auch nicht neu produziert werden.
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