Glühender Glühstift einer Glühkerze
Glühkerzen im Diesel

Vorglühen, Nachglühen, Zwischenglühen

In modernen Motoren glühen Glühkerzen in bestimmten Betriebssituationen auch während der Fahrt oder im Start-Stopp-Modus. Bild: Lindau

Die Bedeutung von Glühkerzen ist jedem Kfz-Profi klar. Natürlich zum Vor- und Nachglühen. Neben diesen beiden Funktionen ist in Expertenkreisen immer wieder vom Zwischenglühen die Rede. Zu tun hat das mit der Funktion von Abgaskomponenten.

Die Winter werden wärmer – da liegt der Schluss nahe, den Glühkerzenservice auf die leichte Schulter zu nehmen. Schließlich startet der Diesel oft auch noch, obwohl ein oder gar zwei der Glühstifte ihren Dienst verweigern. Allerdings warnen die Experten von NGK/NTK, einfach immer so weiter zu fahren. Denn defekte Glühkerzen können zu teuren Folgeschäden und dem Nichtbestehen der Abgasuntersuchung führen. Wie das?

In diesem Zusammenhang muss sich der Kfz-Profi vor Augen halten, dass die Glühkerzen bei vielen Motoren inzwischen unverzichtbar für eine einwandfreie Abgasnachbehandlung sind – und das nicht nur beim Kaltstart und in der Warmlaufphase. Doch eins nach dem anderen.

Glühkerzen als Starthilfe, aber auch mehr

Natürlich sind Glühkerzen bei sehr niedrigen Außentemperaturen nach wie vor als Starthilfe gefragt: Sie heizen den Brennraum vor und gewährleisten so einen umweltschonenden, kraftstoffeffizienten und reibungslosen Kaltstart. Solches Vorglühen“ konnte früher schon einmal viele Sekunden dauern – doch Hersteller wie NGK haben die Glühkerzentechnologie kontinuierlich weiterentwickelt und auf wenige Sekunden verkürzt.

Zum Teil glühen Dieselfahrzeuge auch während einer Start-Stopp-Phase zwischen, um einen schnellen und möglichst emissionsfreien Wiederstart zu ermöglichen.

Wo der Autofahrer vor vielen Jahren lange warten musste, bis die Vorglühkontrollleuchte im Cockpit erlosch, kann man den Zündschlüssel heute quasi in einer fließenden Bewegung bis zum Anschlag drehen, ohne lange innehalten zu müssen.

Aufgrund von Glühkerzen mit vollkeramischem Heizelement erreichen diese in weniger als zwei Sekunden etwa 1.000 °C , erklärt Kai Wilschrei vom technischen Service bei NGK Spark Plug Europe. Dank dieses extrem schnellen Aufheizens ist das Vorglühen für den Autofahrer kaum noch wahrnehmbar. Es ist mit dem eines Ottomotors vergleichbar“, sagt der Experte weiter.

Außerdem laufen die Motoren aufgrund solcher Technologien auch runder und ruhiger. Das für ältere Diesel typische Nageln fällt heute deutlich geringer aus. Gleiches gilt für Schadstoff- und Rußemissionen auf den ersten Metern der Strecke, weshalb das Vorglühen auch für die Einhaltung der Euronormen eine bedeutende Rolle spielt.

Die seit einigen Jahren gängigen Hochleistungsglühkerzen können aufgrund von Glühtemperaturen von bis zu 1.350 °C und möglichen Glühzeiten von über zehn Minuten (trifft beispielsweise auf die NHTC-Glühkerze von NGK zu) aber noch weitere Aufgaben übernehmen.

Leider ist die kostenfreie Vorschau auf den Artikel vorbei.

Als Abonnent können Sie auf krafthand.de den ganzen Artikel lesen.