Unklarheiten in der DGUV 209-093 – was Kfz-Profis und Trainer dazu wissen müssen
Im neuen Leitfaden der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) für die Qualifizierungsstufen und das Arbeiten an Hochvoltautos ist die Krafthand-Redaktion auf Formulierungen gestoßen, die Fragen aufwerfen. Worum es geht, darüber unterhalten sich die Redakteure Florian Zink und Torsten Schmidt im Podcast (ca. 16 Min.).
Nach erfolgreicher Qualifikation sind die Fachkenntnisse durch regelmäßige Teilnahme an Schulungen auf aktuellem Stand zu halten.
Über diese Formulierung stolperte die Redaktion bei ihren Recherchen für einen in der Krafthand 22/2021 und online erschienenen Artikel. Spontan wirft dieser Satz Fragen auf: Was ist regelmäßig und welche Schulungen sollen das sein? Auf Nachfrage verweist die DGUV auf die vom jeweiligen Unternehmer zu erstellende Gefährdungsbeurteilung. Eine Aussage, die bei der breit auslegbaren Formulierung nicht unbedingt hilft und wir entsprechend kritisierten.
BG und DGUV winden sich
Sind gesetzliche Vorgaben teils unklar formuliert, sollte der Verordnungsgeber das eigentlich für eine Interpretation klarstellen können. Für das Arbeiten an Hochvoltsystemen macht das die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung/Berufsgenossenschaft aber nicht und wälzt damit die Interpretation auf die Kfz-Werkstätten ab. mehr …
Nach der Veröffentlichng des Artikel und der obigen Kommentierung ergab sich zwischen DGUV, Chefredakteur Torsten Schmidt und einem weiteren Fachmann ein konstruktiver Dialog dahingehend, warum die Formulierung ist wie sie ist, was ein regelmäßiger Rahmen bedeutet und welche Schulungen ausreichend sein sollten.
Die Redakteure Florian Zink und Torsten Schmidt arbeiten das Thema im Krafthand-Redaktionstalk nochmals auf.
Podcast-Inhalte und Timecodes:
Ab Min 1:30: Kurze Erklärung der Neuordnung der verschiedenen Stufen (S, 1S, 2S, 3S) für Arbeiten an HV-Fahrzeugen.
Ab Min 3:00: Welche Formulierungen bei der DGUV schwammig sind, wo sie stehen und was das Problem ist.
Ab Min 4:00: Zur Frage, ob die Qualifizierungsstufen verfallen.
Ab Min 5:15: Wie sollten Kfz-Betriebe mit der auslegbaren Formulierung umgehen und nach welchen Kriterien könnten sich Auffrischungsschulungen empfehlen?
Ab Min 9:45: Warum breit auslegbare Formulierungen von der DGUV durchaus so gewollt sind und auch Vorteile für Unternehmen haben können.
Ab Min 10:40: Zur Frage, ob eine unterwiesene Fachkraft an einem durch eine HV-Fachkraft nach 2S oder 3S freigeschalteten HV-System nach dem Freischaltvorgang unbeaufsichtigt arbeiten darf oder muss die HV-Fachkraft unmittelbar anwesend sein.
Ab Min 13:20: Blick in die Zukunft und warum es für Kfz-Betriebe Sinn macht, dass in Zukunft irgendwann jeder Kfz-Profi in der Werkstatt die Qualifikation 2S hat.
Schreiben Sie den ersten Kommentar