Trotz dauerhaft hoher Benzinpreise stößt der Kauf von Elektrofahrzeugen weiterhin auf große Vorbehalte. Zu diesem Ergebnis kommt der Wirtschaftsforscher Prof. Dr. Andreas Ziegler von der Universität Kassel in einer Studie, die kürzlich in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift ‚Transportation Research A‘ veröffentlicht wurde.
Die Uni Kassel bat 598 repräsentativ ausgewählte Testpersonen, zwischen sieben hypothetischen Autos zu wählen. Diese unterschieden sich beispielsweise durch Antiebsart, Kaufpreis und Motorleistung. Das Ergebnis der Befragung: Die Neigung zum Kauf von Elektroautos und anderen alternativen Antrieben wie Wasserstoff- und Hybridfahrzeugen ist generell gering im Vergleich zu Benzin- und Dieselfahrzeugen. Zudem haben Kaufpreis und Treibstoffkosten einen negativen Einfluss auf den Kauf eines Autos, die Tankstellennetzdichte dagegen einen positiven.
Bei jüngeren Fahrern ist die Präferenz für Autos mit Wasserstoff-, Elektro-, Biokraftstoff- oder Gasantrieb höher als bei älteren Fahrern. Generell umweltbewusste Personen haben zudem eine höhere Präferenz für Wasserstoff-, Hybrid- und Biokraftstofffahrzeuge. Beim Ausbau der Elektromobilität könnten deshalb vermehrt diese Personen gezielt angesprochen werden, erklärt Prof. Dr. Andreas Ziegler. Der Studienleiter schlägt zudem staatliche Kooperationen mit Umweltverbänden, Bio-Märkten sowie Anbietern von Öko-Strom vor.
Eine Million Elektrofahrzeuge sollen nach den Plänen der Bundesregierung bis 2020 auf Deutschlands Straßen rollen. Zehn Jahre später sollen es bereits fünf Millionen sein. Doch der Kauf von Elektrofahrzeugen stößt weiterhin auf große Vorbehalte.