Während eine Studie einen Umbruch des Reparaturmarkts durch den Wandel zur E-Mobilität skizziert, sieht Redakteur Florian Zink dagegen lediglich ein paar erwartbare Veränderungen ohne große Sprengkraft.
Eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger und des europäischen Verbands der Automobilzulieferer kommt zu dem Ergebnis, dass die Nachfrage von „klassischen“ Ersatz-/Verschleißteilen bei steigender Elektrifizierung sinken wird. Diese Umfrageergebnisse waren so erwartbar, dass sie keine wirklich neue Erkenntnis bringen. Und doch habe ich einen anderen Blickwinkel als die Macher der Studie:
Natürlich besteht ein Verbrennungsmotor oder ein klassisches Schaltgetriebe aus mehr Bauteilen. Aber wie oft geht denn daran etwas kaputt? Zudem wird es Verschleißteile wie Bremsen und Reifen weiterhin geben. Beim Fahrwerk könnte aufgrund des höheren Gewichts eines E-Autos der Verschleiß sogar steigen. Hinzu kommen Teile, die voraussichtlich eine relativ begrenzte Haltbarkeit haben, aufwendig zu reparieren und sehr teuer sind. Exemplarisch denke ich hier an das komplexe Thermomanagement und natürlich die Akkus. Auch weil immer wieder zu hören ist, dass sich in den Lagern diverser OEMs bereits mangelhafte Batterien stapeln. Und ob die internen Ladegeräte und Leistungselektroniken ein Fahrzeugleben lang halten, ist längst nicht ausgemacht.
Unterm Strich: Die Tätigkeiten in einer Kfz-Werkstatt ändern sich, nicht aber das Reparaturaufkommen und die Menge der dazu benötigten Teile, davon bin ich überzeugt. Und ich meine, das findet in den meisten Studien zu wenig Beachtung.