selten gab es so viele Themen nahezu gleichzeitig, die die (Branchen-)Gemüter bewegten und immer noch heftig bewegen. Dazu zählen die Scheinwerferprüfung sowie die Bremsenprüfstands-Kalibrierung und -Richtlinie. Aber auch die Änderungen bei der AU. Bei all diesen Themen begleiten wir die Branche und fragen nicht nur wir uns: Wer soll das alles bezahlen? Für kleinere Werkstätten gilt das sowieso, aber auch für Inhaber größerer Kfz-Betriebe sind so viele Investitionen innerhalb kurzer Zeit kaum zu stemmen.
Autohäuser müssen zudem noch die Folgen des – vor allem durch VW hervorgerufenen – Dieselskandals ausbaden. Erst kürzlich sprach ZDK-Präsident Jürgen Karpinski davon, dass sich 300.000 Euro-5-Diesel bei den Händlern die Reifen platt stehen. 300.000! Das sind Milliarden von Euro, die schwer verkäuflich auf den Höfen parken. Dennoch schaffen es viele Werkstatt- und Autohausbesitzer mit ihren Mitarbeitern, die Betriebe am Laufen zu halten. Dafür gebührt ihnen größter Respekt. Und alle – vom Azubi über die Mechatroniker und Meister bis zu den Autoverkäufern, Geschäftsführern und Inhabern – können stolz darauf sein, erfolgreich in einer der interessantesten Branchen zu arbeiten.
Schließlich ist es extrem spannend, mittendrin zu sein und den technischen Fortschritt hautnah mitzuerleben. Können das etwa auch Dachdecker von sich sagen? Oder Zimmerleute? Sicher verdienen diese für ihre Arbeit ebenso jeden Respekt, aber besonders innovativ geht es dort sicher nicht zu. Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass die zu erwartenden (gesellschaftlichen) Umwälzungen durch Digitalisierung, vernetzte und in fernerer Zukunft autonome Fahrzeuge die Geschäfte drastisch verändern könnten. Und klar ist auch: Es wird dabei Verlierer geben. Das bringt jeder Wandel leider mit sich.
Andererseits gab es schon immer Betriebe, die aus verschiedensten Gründen aufgeben mussten. So gesehen sind die bevorstehenden Prozesse im Grunde nur eine Fortsetzung von Mechanismen, die der Fortschritt und die Marktwirtschaft schon immer mit sich brachten. Deshalb gilt es, voller Zuversicht ins neue Jahr und voller Stolz zurück auf das Erreichte zu blicken und die bevorstehenden Feiertage dazu zu nutzen, Kraft zu schöpfen für das, was kommt.
Das Redaktionsteam der KRAFTHAND wünscht allen Lesern ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr.