Elektrische Regelklappeneinheit an einem PDE-System
PDE-System: Teil 2

Tipps zur Fehlersuche an Pumpe-Düse-Systemen

Im Gegensatz zu der pneumatisch betätigten Regelklappeneinheit soll die elektrisch betätigte nicht nur ein Abstellruckeln durch Schließen der Klappe verhindern, sondern auch höhere AGR-Raten und eine exakte Regelung dieser ermöglichen. Um den Motor starten zu können, muss die Klappe offen sein. Bild: Schmidt

Auch wenn Pumpe-Düse-Einspritzsysteme (PDE) je nach Marke seit etwa zehn Jahren nicht mehr in Serie verbaut werden, rollen immer noch Millionen Dieselautos mit dieser Technik über Deutschlands Straßen. Entsprechend müssen sich Kfz-Profis noch geraume Zeit damit auseinandersetzen.

Wie im Schlussabschnitt des ersten Teils erwähnt (Hier geht´s zum Teil 1 der Reihe: „Tipps zur Fehlersuche an Pumpe-Düse-Systemen“ ), führt unter anderem ein defektes Motorsteuergerät zum Totalausfall des Pumpe-Düse-Systems.

Dass die Injektoren keinen oder eine falsch dosierte Menge an Dieselkraftstoff einspritzen, liegt allerdings nicht selten in der Peripherie des Systems begründet. Beispielsweise, wenn Hauptsteuergrößen oder Korrekturgrößen durch einen Defekt der entsprechenden Sensoren nicht am Steuergerät anliegen.

Hauptsteuergrößen des Pumpe-Düse-System

Eine essenzielle Steuergröße für das Motormanagement ist das Signal des induktiv arbeitenden Bezugsmarkengebers. Wie bei anderen Einspritzsystemen auch, dient diese Information maßgeblich zum Errechnen des Einspritzzeitpunkts und der Einspritzmenge.

Somit führt bei den ersten Varianten der PD-Einspritzung ein Ausfall dieses Sensors unweigerlich zum Motorstillstand. Anders bei den späteren 2,0-l-Pumpe-Düse-Motoren. Fällt hier das Signal des Kurbelwellengebers aus, liefert der Nockenwellengeber einen Ersatzwert und gewährleistet einen Notlauf mit maximal 3.500/min.

Fallen die Sensoren im Gaspedalmodul gleichzeitig aus, etwa weil die 5-V-Versorgungsspannung nicht mehr gegeben ist, läuft der Motor nur noch mit erhöhter Leerlaufdrehzahl.

Trotz dieser Funktion gehört der als Hallgeber ausgeführte Nockenwellensensor jedoch nicht zu den Hauptsteuergrößen. Im Normalfall hat er nämlich ‚nur’ die Aufgabe, während des Startvorgangs anhand der Nockenwellenstellung den Zylinder zu erkennen, welcher sich im Verdichtungstakt beziehungsweise am Zünd-OT befindet. Anhand dieser Informationen taktet das Steuergerät den jeweiligen Injektor an – was kürzeste Startzeiten gewährleistet.

Fällt das Signal des Nockenwellengebers aus, lässt sich der Motor zwar trotzdem starten, allerdings dauert der Anlassvorgang dann etwas länger. Benötigt doch in diesem Fall die elektronische Motorsteuerung mehrere Umdrehungen, um das Einspritzsignal dem sich gerade im Verdichtungstakt befindlichen Zylinder zuzuordnen.


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