Um die für 2025 geplante Euro 7 ist eine heftige Diskussion entbrannt. Zwar sind die neuen Grenzwerte der Norm noch Teil von Verhandlungen, doch zeichnet sich eine deutliche Verschärfung der Abgasgrenzwerte ab. So setzen viele in der Automobilindustrie die Euro 7 de facto mit einem Verbot von Verbrennern gleich, zumindest für Pkw der kleinen und mittleren Klassen. Denn wenn, dann sei diese Norm nur mit noch aufwendigeren Abgasnachbehandlungssystemen zu erreichen.
In den Reihen der Kritiker befindet sich nun auch der Gesamtverband Autoteile-Handel GVA, der natürlich die Anstrengungen der EU für bessere Luftqualität begrüßt, jedoch auch für Technologieoffenheit und dabei für E-Fuels wirbt. Nicht zuletzt auch, weil damit der ältere Fahrzeugbestand, der mindestens bis 2030 noch von Verbrennern dominiert wird, einen Beitrag zum Klimaschutz leistet.
Vor diesem Hintergrund erklärt GVA-Präsident Hartmut Röhl: „Der Fokus beim Ziel Reduzierung der Emissionen muss auf dem Kraftstoff und nicht auf der Technologie der Neufahrzeuge liegen.“ Seiner Meinung nach stelle die hohe Förderung von E-Autos eine einseitige Fokussierung auf den Weg statt auf das Ziel hin zu mehr Klimaschutz dar. „Eine Abkehr von der einseitigen Förderung des Elektroantriebs und ebensolche Förderung der Entwicklung von klimaneutralen E-Fuels könnte ökologisch und ökonomisch eine bessere Lösung sein“, sagt Röhl. Die E-Mobilität alleine würde dem Klimaschutz nicht gerecht. Sie muss von Verbrennern mit sauberem Kraftstoff, wie E-Fuels, flankiert werden. Röhl zufolge würde damit eine saubere Lösung für den großen Bestand von Verbrennern erreicht.
Durch den Antrieb des Fahrzeugbestands mit E-Fuels bestehe außerdem der Vorteil, dass Tankanlagen weiter genutzt werden können. Dadurch würde die Verbesserung der Luftqualität unabhängiger vom schleppenden Ausbau der elektrischen Ladeinfrastruktur und der Unsicherheit, ob ausreichend Versorgungskapazität für klimaneutral erzeugten Strom zur Verfügung steht.