Elektromobilität

Technikbasis für batterieelektrische Fahrzeuge

Bild (Hintergrund): Rawpixel.com – stock.adobe.com

Die Hyundai Motor Group hat eine Plattform für batterieelektrische Fahrzeuge mit Heckantrieb und 800-Volt-Technologie entwickelt, die seit diesem Jahr im Hyundai Ioniq 5 zum Einsatz kommt. Die wichtigsten technischen Details auf einen Blick.

Modularer Aufbau

Die Plattform ist modular aufgebaut und standardisiert, was die flexible Entwicklung von neuen Modellen begünstigen soll. Sie kann in den meisten Fahrzeugsegmenten mit unterschiedlichen Fahrleistungen eingesetzt werden. Ein Hochleistungsmodell soll in weniger als 3,5 s von null auf 100 beschleunigen und 260 km/h erreichen können.

Standardisiertes Batteriemodul

Alle auf der neuen Plattform basierenden Modelle verwenden ein standardisiertes 800-V-Batteriemodul, das sich je nach Fahrzeugsegment, Reichweitenanforderung oder Kundenbedürfnis anpassen lässt. Es besteht aus Standardzellen, die mit Pouchfolie ummantelt sind und zu unterschiedlich großen Paketen kombiniert werden können.

Flexibles Ladesystem

Die E-GMP ist standardmäßig in 800-Volt-Technologie schnellladefähig (in 18 min bis 80 %) und kann ohne zusätzliche Komponenten an 400-Volt-Stationen angeschlossen werden. Mit voller Batterie ist eine Reichweite von mehr als 500 km (WLTP) erreichbar. Ein Nachtanken für 100 km Reichweite ist in 5 min möglich.

Integriertes Antriebsmodul

Das Antriebssystem besteht aus einem Elektromotor, einem Getriebe und einem Inverter (Wechselrichter) – zu einem vergleichsweise kleinen und leichten Modul zusammengefasst. Die maximale Motordrehzahl liegt dabei um 70 % höher als bei bisherigen Elektromotoren. Das Triebwerk erhöht den Wirkungsgrad des Antriebssystems um 2 – 3 %, was die Reichweite bei gleicher Batterieladung um rund 5 % steigert.

Versorgung externer Geräte

Das Ladesystem beherrscht mit seiner integrierten Ladekontrolleinheit (ICCU) bidirektionales Laden. Die ICCU verfügt über eine Vehicle-to-load-Funktion (V2L), mit der Energie (bis 3,5 kW) aus der Batterie entnommen werden kann. Über den Akku lassen sich also auch externe E-Geräte mit 110-/220-V-Wechselstrom versorgen oder ein anderes E-Auto aufladen. kt

Hohe Batteriesicherheit

Die Batterie wird in der E-GMP-Plattform durch eine spezielle Karosseriestruktur im Bodenbereich aus ultrahochfestem Stahl geschützt. Zur hohen Steifigkeit dieser Struktur trägt auch die zusätzliche Einfassung mit hochstabilen, warmumgeformten Stahlkomponenten bei. Bei einer Kollision kann die Aufprallenergie von energieabsorbierenden Bereichen in Karosserie und Fahrwerk, Lastpfaden und einem Teil des Akkus aufgefangen werden. Durch einen verstärkten Lastbereich vor dem Armaturenbrett wird zudem die Kollisionsenergie, die auf das Elektrosystem und die Batterie einwirkt, minimiert. Die Struktur der A-Säulen beugt einer Verformung der Fahrgastzelle vor.

Stabiles Fahrverhalten

Der tiefe Fahrzeugschwerpunkt durch die Batterieeinheit im Boden zwischen Front und Heck verbessert das Kurvenverhalten und steigert die Fahrstabilität bei hohen Geschwindigkeiten. Der schnelldrehende Elektromotor ermöglicht eine hohe Fahrdynamik. Und die Fünflenker-Hinterradaufhängung sowie die integrierte Antriebsachse (Integrated Drive Axle, IDA -> verbindet die Radlager mit der Antriebswelle) gewährleisten ein stabiles Handling und gesteigerten Fahrkomfort.

Heck- oder Allradantrieb

Standardmäßig ist die Plattform auf Heckantrieb ausgelegt. Sie kann durch einen zusätzlichen Motor an der Vorderachse auch als Allrad-Variante ausgelegt werden. Das Allradsystem beinhaltet einen Getriebetrennschalter, um den Frontantrieb zu- und abzuschalten.

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