Studie: Markt für ‚Classic Cars‘ jährlich um acht Prozent gewachsen
Der Bestand an „Classic Cars“ (Young- und Oldtimer) ist in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich um durchschnittlich acht Prozent gewachsen und umfasst derzeit gut 6,5 Millionen Fahrzeuge. Zu diesem Ergebnis kommt die Marktstudie „Wirtschaftsfaktor Young- und Oldtimer“, erstellt im Auftrag von Unternehmen und Verbänden wie VDA, VDIK, ZDK, Bosch, Vredestein, FSP (Partner von TÜV Rheinland), Württembergischer Versicherung, Santander, des Fachmagazins ‚Oldtimer Markt‘ sowie des Automobilclubs AvD.
Der Markt für Young- und Oldtimer steht für ein jährliches Umsatzvolumen von 14,1 Mrd. Euro und umfasst Wartung und Reparatur der Fahrzeuge, die zwischen 15 und 29 Jahre (Youngtimer) bzw. 30 Jahre und älter (Oldtimer) sind, sowie in deren Umfeld getätigte Ausgaben. Der Kaufpreis oder Wert der Fahrzeuge ist dabei noch nicht berücksichtigt. Classic Cars machen 14 Prozent des gesamten Pkw- und privat genutzten Transporter-Bestands (44,7 Mio. Fahrzeuge) aus. Auch in den kommenden Jahren ist mit weiterem Wachstum zu rechnen. Die Studie basiert auf einer bundesweit angelegten Befragung von mehr als 1.700 Young- und Oldtimerfahrern. Zudem wurde das über 13.000 Fahrzeuge umfassende Oldtimerangebot der Fahrzeugbörsen analysiert.
Drei Gruppen
ZDK-Präsident Robert Rademacher: „Die Studie zeigt, dass es drei Gruppen im Markt für klassische Automobile gibt: die ‚echten Oldtimer‘ mit einem Alter von 30 Jahren und älter; die Youngtimer, die als Freizeit-Fahrzeuge genutzt werden, und schließlich die über 15 Jahre alten Pkw, die trotz fortgeschrittenen Alters noch im täglichen Gebrauch sind.“ Es sei bemerkenswert, wie stark der Markt in "Emotion" und "Ratio" geteilt sei: 39 Prozent der Fahrzeuge zählen zu "echten" Oldtimern (620 000 Einheiten) oder Youngtimern (1,94 Millionen), die vor allem in der Freizeit genutzt werden; 61 Prozent (3,98 Mio. Einheiten) sind ältere Fahrzeuge, die noch immer in Gebrauch sind.
Diejenigen, die ihr über 15 Jahre altes Auto noch tagtäglich fahren, sind auf diese Art der kostengünstigen individuellen Mobilität angewiesen. Die andere Gruppe, also die Halter von Oldtimern oder Youngtimern, die diese Autos nur während der Freizeit nutzen, leben die ‚Faszination Auto‘. Sie haben eine starke emotionale Bindung an diese alten Fahrzeuge. Und sie geben deutlich mehr Geld für Wartung, Erhaltung und Pflege je Fahrzeug aus: Im Schnitt sind es beim Oldtimer jährlich knapp 5.300 Euro, der Besitzer eines Freizeit-Youngtimers investiert pro Jahr und Fahrzeug 2.900 Euro – während der Fahrer eines Youngtimers, der täglich genutzt wird, nur etwa 1.300 Euro pro Jahr aufwendet“, erläuterte Rademacher. Spritkosten und Kfz-Steuer sind darin nicht enthalten.
Bundesweit gibt es über 1500 Betriebe, die sich gesondert um historische Fahrzeuge kümmerm. Es sei erfreulich, dass inzwischen etwa 60 junge Kfz-Mechatroniker am Pilotprojekt ‚Zusatzqualifikation für Old- und Youngtimertechniker‘ teilnehmen, so der ZDK-Präsident.
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