Brennen E-Autos häufiger als Diesel oder Benziner? Der Pkw-Versicherer ist dieser Frage nachgegangen und blickt auch auf mögliche Brandursachen. Dabei zeigt sich, dass der DEVK im Jahr 2021 bis einschließlich Oktober noch kein einziger Brand eines Pkw mit E-Kennzeichen gemeldet worden ist. Aus der Statistik ergeben sich somit „keinerlei Hinweise“, dass Elektrofahrzeuge häufiger brennen als Benziner oder Diesel. Auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schätzt das Risiko den Angaben zufolge moderat ein.
Andere Gefahren spielen eine Rolle
Sollten an einem Elektroauto die Antriebsbatterien brennen, sind sie laut Nils Büker, Schadenspezialist der Versicherung, allerdings deutlich schwerer zu löschen als herkömmliche Fahrzeuge: „Sie brennen aufgrund der chemischen Reaktionen innerhalb der Batterie, die das Feuer immer wieder anfachen, deutlich länger und deutlich heißer als Verbrenner.“ Außerdem könnten E-Autos derzeit kaum oder nur mit extrem viel Wasser über einen langen Zeitraum gelöscht werden. Während ein normales Auto innerhalb einer Viertelstunde gelöscht werden könne und dafür 500 Liter Wasser nötig seien, dauere der Löschvorgang beim E-Auto im Gegensatz dazu zwei bis drei Stunden und benötige zirka 10.000 Liter Wasser. Anschließend müsse das Fahrzeug 72 Stunden beobachtet werden, weil die Batterie erneut Feuer fangen könnte.
Aber welche Faktoren erhöhen das Brandrisiko von E-Autos? Diese Frage ist laut Büker aufgrund des noch relativ kurzen Beobachtungszeitraums und der extrem schnellen Weiterentwicklung der Technik bei E-Autos derzeit noch schwierig zu beantworten. „Aber unsere Analyse nationaler und internationaler Studien zu Lithium-Ionen-Akkus zeigt, dass v. a. der Ladevorgang, Tiefenentladung und Beschädigungen zum Batteriebrand führen können.“ Fazit: Dass Stromer häufiger in Brand geraten als andere Pkw sei ein Vorurteil. Von Elektroautos gehen allerdings andere Gefahren aus.