Die Zusage von VW und Daimler, Hardwarenachrüstung von Euro 5-Dieselfahrzeugen finanziell unterstützen zu wollen, ist nach Ansicht des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) ein richtiges und längst überfälliges Signal. Inakzeptabel ist dem Verband zufolge jedoch der Zeitpunkt, ab dem die Maßnahme greifen soll
Denn offenbar gelte die Zusage (mehr dazu hier) erst für nach 2020 und nur für herstellerspezifische Angebote sowie ausschließlich für Fahrzeughalter von Euro-5-Dieseln in den Intensivstädten, so ein Sprecher. Damit werde die bisher verfolgte Strategie des Aussitzens einer schnell realisierbaren Nachrüstregelung fortgesetzt.
Argumente der Autobauer unverständlich
Diese Haltung der Autobauer sei auch deswegen unverständlich, weil nach Schätzungen des ZDK für rund 1,3 Millionen der im Bestand befindlichen Euro-5-Dieselfahrzeuge auf die wesentlichen Hardwareteile (SCR-Katalysator, AdBlue-Tank, beheizbare Leitung, Pumpe, Filter) aus den Regalen der Fahrzeughersteller zurückgegriffen werden könnte. Diese Teile ließen sich im Baukastenprinzip zu einem SCR-System zusammenstellen und individuell für die Nachrüstung eines Euro-5-Dieselfahrzeugs anbieten.
Eine weitere zeitliche Verzögerung dieser Nachrüstförderung und die Einschränkung auf die von Fahrverboten betroffenen Städte und deren Umland sei den vielen umrüstwilligen Dieselhaltern und auch den Autohändlern, die auf mehreren hunderttausend Euro-5-Dieseln sitzen, kaum mehr zu vermitteln.
Der Bundesverkehrsminister sei nun aufgefordert, die angekündigte Nachrüstregelung zeitnah auf den Weg zu bringen und die zügige Erteilung allgemeiner Betriebserlaubnisse für die bereits erfolgreich in der Erprobung befindlichen Nachrüstsysteme qualifizierter Anbieter wie Baumot und HJS durch das KBA zu veranlassen.