Ein Auto – drei Meinungen

Statements zum Nio EL6

Torsten Schmidt, Maike Wiedemann und Sebastian Schuster (v.l.) von der Krafthandredaktion sind den NIO EL6 gefahren. Bilder: Krafthand

Was drei Redakteure zum vollelektrischen Nio EL6 denken, haben sie im folgenden aufgeschrieben.

Torsten Schmidt

Es war immer wieder cool, in den Nio einzusteigen. Verarbeitung, Cockpit, Fahrverhalten: alles top. Weniger gefallen hat mir, dass es kaum noch Schalter gibt und nahezu alles über das große Touchdisplay zu bedienen ist. Das ist nicht immer praktisch. Negativ fand ich auch die deutlichen Windgeräusche ab 140. Das können etablierte Premiumanbieter besser. Das ändert jedoch nichts daran, dass Autos wie der Nio eine echte Konkurrenz für sie sind. Nicht zuletzt, weil die Sprachsteuerung nahezu perfekt funktioniert und bei den FAS (Stichwort: automatisierte Fahrfunktionen) ein hohes Abstimmungslevel überzeugt. Dass man fast 400 Autobahnkilometer (bei herbstlichem Wetter) schafft, ist ebenfalls positiv. Zumal ich auch mal schneller als nur 140 fuhr.


Sebastian Schuster

Sehr positiv bin ich vom Batteriewechselsystem des EL6 überrascht, das ich mit meiner Kollegin Maike Wiedemann live erleben konnte. Ich bin beeindruckt, wie reibungslos und schnell die leere Batterie gegen eine volle getauscht wurde. Allerdings frage ich mich, ob sich das Konzept des Batterietauschs für den Automobilhersteller rentieren kann und durchsetzen wird, oder ob nicht das Laden die sinnvollere Option ist. Jedenfalls kann der Nio beides gut, denn die Wartezeit beim Laden überbrückt der EL6 mit interessanten Gimmicks: Massagesitze mit Liegefunktion, eine ausklappbare Fußstütze für den Beifahrersitz und Panoramadach. Die typisch chinesische Verspieltheit kommt durch Nickerchen-, Meditations- und Atmungsmodus auch nicht zu kurz.


Maike Wiedemann

Auf den ersten Blick wirkt der EL6 besonders durch seine Sensorik auf dem Dach für meinen Geschmack etwas zu futuristisch. Auch im Innenraum spiegelt sich durch und durch eines wider: Fortschritt. Das ist nichts Schlechtes und sollte deutschen Autobauern eine Warnung sein, nicht (noch mehr) den Anschluss zu verlieren. Während ich besonders vom Sprachassistenten Nomi begeistert war, da so gut wie alles darüber gesteuert werden kann, hat mich die Fahrwerksperformance weniger überzeugt. Gerade in Kurvenlage war sie mir etwas zu schwammig. Sehr gefallen haben mir aber die zahlreichen Komfortsysteme, vor allem auch meinem Kollegen Sebastian Schuster. Mit hochgelegten Beinen auf dem Beifahrersitz lässt sich so ein Stau durchaus aushalten.

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