Merz und Lindner äußern sich

ZDK-Neujahrsempfang mit spannenden Aussagen zur Mobilitätswende

Wichtige Aussagen von zwei Toppolitikern in Richtung Kfz-Branche und vom ZDK-Präsidenten. Außerdem die originellste Aussage des Tages und die positivste Zahl des Abends aus dem DAT-Report 2025.

Zum Abschluss des offiziellen Teils des hochkarätig besuchten Events im Berliner Gasometer sagte ZDK-Präsident Arne Joswig einige Worte zur Krise/Spaltung des Verbands, die zeigen wie verhärtet die Fronten waren. Zumindest rede man jetzt wieder sachlich und ruhig miteinander, so Joswig. Das lässt doch darauf schließen, dass es wohl heftig zur Sache ging – aufgrund von Eitelkeiten. Vielleicht auch wegen der Verteilung der über die Landesverbände kommenden Beiträge?

CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz erteilte bei seinem Auftritt im Plenum des Gasometer einer möglichen Förderprämie für E-Autos eine Absage. Zugleich wünscht er sich das Ende des Verbrenneraus. Gelegenheit dazu gibt die ohnehin 2026 geplante Bestandsaufnahme und Überprüfung des Gesetzes, durch das ab 2035 in Neuwagen faktisch keine Verbrennermotoren mehr verbaut werden dürfen.

Germany, Berlin, 2025/01/28<br />(Photo by ©2025 Jule Halsinger)<br />
Deutsche Automobil Treuhand GmbH<br />
ZDK Neujahrsgipfel - DAT Report 2025
CDU-Spitzenkandidat Friedrich Merz bekommt vom ZDK-Präsident Arne Joswig ein Kfz-Meisterbetrieb-Schild als Dankeschön für seinen Auftritt. Bild: DAT

Da liegt er auf einer Linie mit dem ebenfalls anwesenden FDP-Chef und selbsternannten „Fan des Fünfliter-Autos“ Christian Lindner. Womit er ausdrücklich nicht den Verbrauch meint. Der freie Demokrat hat ähnlich wie Merz auch eine Entbürokratisierung versprochen, falls die FDP in Verantwortung käme. Dabei blieb er nicht im Abstrakten, sondern wurde konkret: „Warum muss beim Pkw-Label unbedingt der CO2-Ausstoß mit draufstehen, wo das doch kaum einen potenziellen Käufer interessiert?“, sagte er und kassierte heftigen Beifall. Klar, welcher Autohausinhaber kennt nicht das Abmahngebaren der Deutschen Umwelthilfe wegen Formfehlern beim Auszeichnen von Autos.

Ach ja: Und beide sind keine Fans der Viertagewoche und übertriebener Diskussionen um Work-Life-Balance.

Der originellste Spruch des offiziellen Teils kam für mich allerdings vom „Autopapst“ und bekannten Motorjournalisten Andreas Keßler: „Eigentlich müsste es zwei Mobilitätswenden geben. Eine für die urbanen Gebiete und eine für die Menschen auf dem Land. Die auf dem Land ist schon abgeschlossen. Dort bleibt alles wie es ist. Die Leute fahren einfach weiter Auto.“

Wie richtig er liegt, bestätigt nicht zuletzt die für die Automobilwirtschaft wohl wichtigste und zugleich positive Erkenntnis aus dem DAT-Report 2025: Für 82 Prozent der Pkw-Halter, die im Rahmen der repräsentativen Umfrage für den DAT-Report befragt wurden, ist das eigene Auto nach wie vor unverzichtbar.