Sommerreifentest 2020
Die Mehrzahl der zwölf getesteten 17-Zoll-Reifen und das Gros der 16 Gummischlappen mit 18-Zoll Durchmesser haben überzeugt. Somit ist dieses Mal vor allem die Erkenntnis der Tester spannend, dass auch alternative Dimensionen für die SUV-/Van-Klasse empfehlenswert sein können.
Um einen Reifen in seinem kompletten Leistungsspektrum beurteilen zu können, testete der ADAC jeden der Teilnehmer auf seine Fahr- und Sicherheitseigenschaften sowie auf Umwelt- und Wirtschaftlichkeitsaspekte. Im Gegensatz zu den letztjährig geprüften C-Sommerreifen der Dimension 215/65 R16C, bei denen einige vor allem in Sachen Sicherheit schlecht abgeschnitten hatten, gab es bei den dieses Jahr ausgewählten 235/55 R17 keine solchen Negativergebnisse.
Bei den 17-Zoll-Reifen schneidet der Billigste mit einem Bremsweg von immerhin 45 Metern am schlechtesten ab.
Das veranlasst den Automobilclub zu folgender Aussage: „Im Ergebnis sollten Fahrer von Mittelklasse-SUVs und Vans auf die alternative Dimension setzen. Mit nur einer Ausnahme erhalten die Sommerreifen dieser Größe „gut“ oder „befriedigend“. Spitzenreiter ist der Michelin Primacy 4, Schlusslicht der Laufenn S-Fit EQ.“ Zudem überzeugten die vier mit „gut“ bewerteten SUV-Reifen nicht nur auf nasser, sondern auch auf trockener Fahrbahn. Gleiches gilt für deren Kraftstoffverbrauch und den Verschleiß.
Bei der Laufleistung äußern sich die Tester lobend über den Michelin, der mit knapp 47.000 Kilometern aus der Spitzengruppe herausragt, was ihm letztlich Platz 1 einbringt. Dagegen sind wenig Grip und schlechte Balance bei Nässe verantwortlich für das „mangelhaft“ des Laufenn. Er benötigte darüber hinaus mit knapp 45 Metern den längsten Bremsweg des Testfelds auf nassem Beton.
18-Zöller für die Golfklasse
Erstmals hat der ADAC auch 18-Zoll-Reifen getestet. Nicht zuletzt, weil größere Reifen immer beliebter werden. Die getestete Dimension 225/40 R18, wie sie für Autos der Golfklasse gern verwendet werden, gehört zu den zehn meistverkauften Reifendimensionen für Sommerreifen. Sie performen insgesamt auf ordentlichem Niveau, so der Automobilclub. Neben dem Continental PremiumContact 6, dem Michelin Pilot Sport 4 und dem Goodyear Eagle F1 Asym 5 zählt auch der Maxxis Victra Sport 5 zu den Reifen mit dem Prädikat „empfehlenswert“. Einzig der Rotalla Setulla S-Pace RU 01 kann nur ein „ausreichend“ erreichen.
Die vier mit „gut“ bewerteten Sportreifen in der Golfklasse bieten auf trockener wie nasser Fahrbahn gute Fahreigenschaften und schneiden zudem im Verschleiß gut ab. Der Conti kann zwar auf trockener Fahrbahn nicht ganz mit dem Niveau der Spitzengruppe mithalten, erhält aber aufgrund der kurzen Bremswege im Nassen insgesamt ein gutes Resultat. Im Idealfall gelingt dem Hersteller eine ausgewogene Lösung des Zielkonflikts Fahrleistungen gegenüber Verbrauch und Verschleiß. Das hat Pirelli mit seinem P Zero im ADAC-Test leider nicht geschafft. Er bietet zwar die mit Abstand besten Trockeneigenschaften und die zweitbeste Nassperformance aller 16 Testreifen, wurde aber bei Verbrauch und Verschleiß abgewertet. Aufgrund dieser Ergebnisse empfiehlt sich dieses Modell für Fahrer mit einer geringen Jahreslaufleistung oder höheren Ansprüchen an Fahrperformance als an die Laufleistung.
Die Experten weisen auch allgemein darauf hin, dass stets das individuelle Fahrprofil und Fahrverhalten in die Kaufempfehlung beziehungsweise beim Reifenkauf mit einfließen sollten. Ein sportlicher Fahrer legt eher mehr Wert auf die Bremseigenschaften und den Grip, während bei anderen der Fokus mehr auf der Geräuschbelastung, der Laufleistung oder dem Kraftstoffverbrauch liegt.
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