Fahrzeugschein digital erfassen
Einmal gescannt – alle Fahrzeugdaten erfasst

Softwarelösung zum automatisierten Auslesen von Fahrzeugscheinen

Digital und kontaktlos: Während die Daten aus dem Fahrzeugschein in Sekundenschnelle eingelesen und in das Unternehmenssystem hochgeladen werden, können Kunden ihre Daten per QR-Code übermitteln. Bilder: Autosiastik

Autosiastik hat eine auf künstlicher Intelligenz basierende Software zum automatischen Auslesen von Fahrzeugscheinen entwickelt und bietet sie in verschiedenen Paketen an. KRAFTHAND wollte wissen, wie die Idee im Werkstattalltag funktioniert.

Erstaunlich, aber wahr: Fahrzeugscheine existieren nicht in digitaler Form. Ganz egal, welche Informationen Werkstätten aus dem Fahrzeugschein benötigen, sie müssen bislang abgetippt werden. Das ist zeitaufwendig und fehleranfällig. „Herkömmliche Texterkennungen scheitern oft an fälschungssicheren Dokumenten wie dem Fahrzeugschein“, erklärt Tony Kausche, Mitbegründer des 2020 aus der Taufe gehobenen Start-ups Autosiastik Software. Deshalb hat sich das Team daran gemacht, Abhilfe für Kfz-Betriebe zu schaffen. Das Ergebnis ist ein auf künstlicher Intelligenz basierender Fahrzeugschein-Scanner, der in vier Schritten bedient wird.

Vier-Schritte-Anleitung

❶ Fotografieren/Scannen eines oder mehrerer Fahrzeugscheine

❷ Hochladen

❸ Fotos werden automatisch innerhalb weniger Sekunden digitalisiert

❹ Speichern und Exportieren der gesamten oder zuvor ausgewählten Daten

90 Prozent Zeitersparnis

„Betriebe sparen bis zu 90 Prozent der Arbeitszeit ein, die sie zuvor benötigt haben, um die Daten abzutippen“, erklärt der Softwareexperte und verweist auf das innovative Programm mit sogenannter API-Schnittstelle. Damit könne jedes System unmittelbar auf die Daten zugreifen. Anwender haben aber auch die Möglichkeit, die Software als Stand-alone-Lösung zu nutzen. Zusätzlich bieten die Tüftler eine Hardwarelösung an, um den Scanprozess zu beschleunigen.

Fahrzeugschein-Scannerlösung
Die Fahrzeugschein-Scannerlösung gibt es in vier Paketen.

Im KRAFTHAND-Gespräch sagt Kausche: „Die größte Herausforderung ist, dass diese Dokumente nicht einheitlich sind. Sie haben verschiedene Schriftarten, sind nicht perfekt gedruckt. Es stehen immer unterschiedliche Dinge darauf.“ Dementsprechend sei eine spezielle Softwarelösung nötig gewesen. Jetzt funktioniert das Prozedere so: Eine handelsübliche Webcam scannt den Fahrzeugschein, die Fahrgestellnummer und alle anderen relevanten und gewünschten Daten in Sekundenschnelle. Hochladen. Fertig.

„Wir haben viele Anfragen von kleineren Werkstätten, die in dem Tool eine große Arbeitserleichterung sehen. Denn vor allem beim Abschreiben der VIN/Fahrgestellnummer passieren öfter Fehler, die sich vermeiden lassen.”

Der Clou in Coronazeiten: Nicht nur die Daten aus dem Fahrzeugschein werden komplett digital übertragen, Kunden haben per QR-Code zudem die Möglichkeit, ihre persönlichen Daten ganz ohne direkten Kontakt am Empfang zu erfassen. Dieser Erfindergeist kommt nicht von ungefähr: Das 13-köpfige Team aus Henstedt-Ulzburg in Schleswig-Holstein versteht sich nicht nur als klassische Auto-, sondern als Innovationswerkstatt. Geschäftsführer Nikola Matović erklärt: „Wir sind ein Mix aus Softwarefirma und kleinem Autohaus. Wir versuchen die Vorzüge des einen und des anderen zu kombinieren und die Synergien zu nutzen.”

Marktreife erlangt

Der Scanner hat mittlerweile Marktreife und anscheinend haben die Entwickler einen Nerv in der Kfz-Branche getroffen. Kausche: „Wir haben viele Anfragen von kleineren Werkstätten, die in dem Tool eine große Arbeitserleichterung sehen. Vor allem beim Abschreiben der VIN/Fahrgestellnummer passieren öfter Fehler, die sich vermeiden lassen.” Auf der Website www.fahrzeugschein-scanner.de finden interessierte Kfz-Profis alles Wissenswerte.