So geht Hochglanz: Experten-Tipps für die Fahrzeugaufbereitung
Vorbei sind die Zeiten, als Fahrzeugaufbereitung mehr oder weniger nebenbei erledigt wurde. Die Dienstleistung hat sich zu einem bedeutenden Markt entwickelt. Denn aufbereitete Fahrzeuge verringern die Standzeit beim Händler und erhöhen den Wiederverkaufswert. Am prägendsten für die Optik eines Wagens ist der Lack. Der Politur kommt bei der Fahrzeugaufbereitung daher eine Schlüsselrolle zu.
Bei unsachgemäßer Handhabung von Werkzeugen und Reinigungsmitteln kann es leicht zu Kratzern oder Spuren kommen. Sven Flamme, Aufbereitungsexperte von der Firma Makra, über die zehn wichtigsten Dos und Don’ts zum Thema Lackaufbereitung.
Unbedingt beachten
1. Das Fahrzeug inklusive Reinigungsknete gründlich vorreinigen. Der Lack sollte frei von jeglicher, auch noch so kleiner Verschmutzung sein, sonst wird ‚mit dem Schmutz’ poliert.
2. Für Anti-Hologramm-, Feinschliff- und Versiegelungsvorgänge mit exzentrischen Maschinenbewegungen arbeiten.
3. Das Polierpad immer vollflächig auf den Lack auflegen, andernfalls wird die Schleifkraft punktuell zu hoch. Dies fördert die Bildung von Hologrammen.
4. Den Lack parzellenweise bearbeiten, da die Politur sonst zu schnell trocknet und sich nicht mehr oder nur schwer wieder entfernen lässt.
5. Das Polierpad kreuzförmig und in leicht überlappenden Bahnen über den Lack bewegen. So wird der Lack gleichmäßig bearbeitet.
Unbedingt vermeiden
1. Die Drehzahl nicht zu hoch fahren, da sonst starke Hologramme entstehen können. Bei rotativen Maschinen empfiehlt sich eine Drehzahl zwischen 700 und maximal 1200 Umdrehungen pro Minute.
2. Bei höherer Schleifkraft nicht über Ecken und Kanten polieren, sondern daran entlang fahren. Die Lackschicht ist an den Ecken und Kanten dünner. Daher sollte der Lackabtrag dort möglichst gering gehalten werden.
3. Bei leicht verwitterten Lacken nicht mit hoher Schleifkraft polieren, damit unnötiger Lackabtrag verhindert wird.
4. Nicht über Kunststoff- oder Gummiteile polieren. Die Schleifkörner in der Polierpaste entziehen diesen Materialien Weichmacher und lassen sie spröde werden. Es empfiehlt sich, die entsprechenden Stellen vorher abzukleben oder mit spezieller Kunststoffpflege zu behandeln.
5. Nicht zu viel manuellen Druck auf die Poliermaschine ausüben. Das Schleifkorn fährt sonst nicht richtig über den Lack. Leichte Kratzer oder Hologramme sind die Folge. Exzentrische Maschinen können durch zu viel Druck zum Stillstand kommen.
Mehr zum Thema Fahrzeugaufbereitung steht im Beitrag „Glänzende Optik“ in der aktuellen KRAFTHAND (Ausgabe 7/2015). Die Fachpublikation ‚Professionelle Fahrzeugaufbereitung‚ von KRAFTHAND-Redakteur Ralf Lanzinger ist im Krafthand-Shop erhältlich.
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