Biosynthetisches Motorenöl

Sieben Fakten über pflanzenbasiertes Motoröl

Das Rennteam von Rowe fährt schon seit vielen Jahren mit einem pflanzlichen Motorenöl, das nun für die breite Masse auf den Markt kommt. Krafthand erfuhr am Nürburgring, was man über das alternative Öl wissen muss.

Im Rennsport greift Rowe schon seit Jahren auf die nachhaltige Ölalternative zurück und fuhr damit mehrere Siege in verschiedenen 24-Stunden-Rennen ein. Bild: Wiedemann

Auch wenn es für den Ölhersteller und sein Racing-Team dieses Mal nicht auf den ersten Platz im 24-Stunden-Rennen gereicht hat, ist er zumindest in Sachen Fortschritt weit vorne dabei: Rowe hat mit dem mineralölfreien Motorenöl SUNSPEED jahrelange Erfahrungen auf der Rennstrecke gesammelt und wird es ab dem dritten Quartal 2024 auch für den alltäglichen Gebrauch im Aftermarket anbieten.

Biosynthetisch statt fossil

Das Basisöl von SUNSPEED besteht aus 100 Prozent pflanzlicher Biomasse. Es werden dafür also keine fossilen Mineralöle verwendet. Die beigefügten Additive und Viskositätsverbesserer bleiben dieselben.

Gut für die Umwelt

Den Profis zufolge liegt der Fußabdruck des Basisöls bei minus 0,5 kg CO2-Äquivalente pro Kilogramm. Das bedeutet, dass die benötigten Pflanzen während ihrer Wachstumsphase mehr CO2 verbrauchen als bei der Ölproduktion entsteht.

SUNSPEED wird in unterschiedlichen Spezifikationen für eine breite Marktabdeckung angeboten. Bild: Rowe

Langjährig getestet

Obwohl das Öl selbst erst im dritten Quartal 2024 auf den Markt kommen soll, ist das alternative Schmiermittel schon lange im Einsatz. Das Rowe-Racing-Team verwendet seit ungefähr zehn Jahren nachhaltiges Motorenöl. Dabei konnten sie eigenen Aussagen nach Erfahrungen auf über einer Million Kilometern sammeln. Man sagt, dass ein Kilometer auf der Rennstrecke der „grünen Hölle“ ungefähr 20 Kilometern bei normalem Fahrbetrieb entspricht.

Gesteigerte Performance

Nicht nur der Umwelt, auch dem Motor soll SUNSPEED zugutekommen. Denn laut den Experten wurde mit dem Öl ein verbessertes Kaltstartverhalten sowie ein geringerer Verdampfungsverlust und damit ein niedrigerer Ölverbrauch festgestellt. Zudem soll es insbesondere bei Turboladern, Superchargern und Hybriden einen hohen Wirkungsgrad aufweisen.

Kompatibilität

Beim Nachfüllen oder Wechseln des Motorenöl soll es keine Besonderheiten geben. Das Unternehmen gibt an, dass sich das biosynthetische Öl mit herkömmlichen fossilen Ölen verträgt.

Breite Auswahl

Rowe wird zu Beginn vor allem die gängigsten Viskositäten abdecken. Darunter befinden sich je zwei 0W-20, 5W-30 und 5W-40 und ein Racing-Öl 10W-60 mit Spezifikationen für verschiedene Marken und Modelle.

Preis nicht im Vordergrund

Bisher sind die Preise für das pflanzliche Öl nicht bekannt. Der Hersteller gibt aber an, dass der Preis bei der Entwicklung nicht an erster Stelle stand, sondern die Nachhaltigkeit. Ein Sprecher von Rowe sagt dazu: „Es kostet mehr, aber die Welt ist nicht umsonst“ – was sich auf die Umwelt und den steigenden Wert für deren Erhalt beziehen dürfte.

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