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Rückrufe

Serienfehler und Abhilfen der Hersteller

Die Renault-Tochter Dacia muss an den Modellen Dokker (Bild), Logan II MCV und Duster nacharbeiten. Bild: Dacia

Probleme mit Türen, Spoilerlippe und Airbag

Die Renault-Tochter Dacia ruft seit Mitte 2017 verschiedene Baureihen zu drei unterschiedlichen Aktionen in die Werkstätten zurück. Bei dem Modell Dokker fehlen möglicherweise das zweite Schloss in der Schiebetür sowie die Schlossfallen in der B-Säule. Betroffen sind in Deutschland 5.741 Exemplare (weltweit 46.332) aus dem Produktionszeitraum 3. Juli 2015 bis 11. Oktober 2016. Im Fall eines Unfalls besteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko der Fahrzeuginsassen aufgrund unzureichend mechanischen Halts der Verriegelungssysteme der seitlichen Schiebetüren.

Die Werkstätten montieren als vorbeugende Maßnahme an dem Hochdachkombi ein zweites Schloss sowie die Schlossfallen an der B-Säule für die Schiebetüren. Hierfür veranschlagt der Fahrzeughersteller zwischen 0,6 und 6,2 Stunden Arbeitszeit. Die Aktion trägt das interne Kürzel 0CFL und wird im Renault-Händlernetz dokumentiert.

Für die zweite Maßnahme müssen deutschlandweit 1.911 Dacia Logan II MCV aus dem Produktionszeitraum 7. September 2016 bis 13. Januar 2017 mit dem aerodynamischen Ausstattungspaket Prem06 in die Werkstätten. Grund ist eine fehlende Spoilerlippe des Stoßfängers. Das Fehlen führt laut dem Autobauer zu einer verschlechterten Aerodynamik und verursacht damit möglicherweise einen höheren Verbrauch sowie erhöhten Schadstoffausstoß.

Als Abhilfemaßnahme rüsten die Werkstätten die Spoilerlippe nach. Die Aktion dauert rund 0,3 Stunden und trägt das interne Kürzel 0CJ8. Eine ausgeführte Reparatur wird im internen Händlernetz vermerkt. Weltweit umfasst der Rückruf 7.862 Fahrzeuge.

Die dritte Maßnahme betrifft weltweit 29.374 Einheiten des Modells Duster. In Deutschland sind 3.560 Fahrzeuge betroffen, die seit Produktionsbeginn (2010) bis einschließlich 25. Mai 2017 in Rumänien vom Band liefen. Grund ist eine nicht konforme Auslegung des Signalhorns für eine Strombelastung von acht Ampere. Dabei handelt es sich um einen Fehler des Zulieferers“, erklärte ein Unternehmenssprecher gegenüber KRAFTHAND.

Eine mögliche Konsequenz bei der Betätigung der Hupe ist ein Ausfall der Funktion des Signalhorns. Auch kann unter Umständen eine Rauchentwicklung auftreten, in bestimmten Fällen ist sogar eine Störung des Fahrerairbags möglich. Dieser wird durch die Signalhornbetätigung eventuell ungewollt ausgelöst. Dies geht aus einem Warnhinweis des KBA hervor.

Als Abhilfe stellen die Werkstätten die Konformität des Signalhorn-Kabelstrangs wieder her und verbauen zudem ein Sicherheitsrelais. Für die Prüfung und den Einbau sind rund 0,8 Stunden vorgesehen. Die ausgeführte Kundendienstmaßnahme mit dem internen Code 0CM7 wird im Händlernetz vermerkt.


Unsicherer Insassenschutz

Ford ruft aktuell Fahrzeuge der Baureihen Kuga, Focus und C-Max zurück. Grund sind möglicherweise defekt verbaute Airbagzünder, die bei einem Unfall verhindern, dass die Seiten- und/oder Knieairbags korrekt auslösen. Offenbar liegt ein fehlerhaftes Mi schungsverhältnis der Zündchemikalien im Gasgenerator vor. Bei den Modellen C-Max und Focus betrifft es die Produktionszeiträume 18. Juli bis 28. November 2016 des Werks Saarlouis. Beim Kuga geht es um Fahrzeuge, die vom 28. Juli bis 6. Dezember im Werk Valencia vom Band liefen.

Die Werkstätten tauschen bei den entsprechenden Autos die defekten Airbags aus. Die Arbeitszeit veranschlagt der Automobilbauer je nach Fahrzeugmodell und Anzahl der zu wechselnden Airbags mit 0,4 bis 1,8 Stunden. Betroffen sind in Deutschland insgesamt 1.855 Exemplare. Der interne Code der Kundendienstmaßnahme lautet 17S06.