Bosch bringt einen neuen Sensor auf den Markt, der Beschleunigungen in allen drei räumlichen Dimensionen misst, ebenso Drehraten um alle Raumachsen. Der SMI130 bietet damit sechs Freiheitsgrade (6DoF).
Der Sensor ist für nicht-sicherheitsrelevante Anwendungen im Automobil konzipiert, zum Beispiel fest eingebaute (In-Dash)-Navigations- oder Telematiksysteme wie Maut-, eCall- oder Alarm-Systeme.
Nutzer von Navigationsgeräten sollen doppelt vom Einsatz des neuen Kombi-Inertialsensors von Bosch profitieren: zum einen in Situationen, in denen das GPS-Signal nicht zur Verfügung steht wie zum Beispiel in Tunneln, tiefen Häuserschluchten oder widrigem Gelände. Hier liefert das Drehratensignal des Sensors mit der Geschwindigkeitsangabe des Fahrzeugs die Daten, um nach dem Prinzip der Koppelnavigation die genaue Position des Fahrzeugs zu bestimmen. Zum anderen erkennen Navigationssysteme anhand des Beschleunigungssignals, ob sich das Fahrzeug auf- oder abwärts bewegt. Daraus können Navigationssysteme dessen vertikale Position ableiten. So ist es möglich, bei übereinander liegenden Fahrbahnen die korrekte Fahrbahnebene zu identifizieren.
Eine Sensorvariante für alle Anwendungsfälle
Für die Hersteller von Navigationssystemen bieten die im SMI130 verfügbaren 2 x 3 Sensierachsen laut Bosch einen entscheidenden Vorteil: sie ermöglichen eine Signalkorrektur des Navigationsgeräts, unabhängig davon, wo es eingebaut ist. Es ist noch eine Sensorvariante für alle Anwendungsfälle erforderlich – nicht mehr unterschiedlich gekippte einachsige Drehraten-Sensoren je nach Einbausituation und Orientierung des Navigationsgeräts. So sollen auch andere Anwendungen von der Verwendung des 6DoF-Sensors profitieren, die die Bewegungsinformationen des Fahrzeugs nutzen. In Telematik- oder Mautsystemen ermöglicht der SMI130 zudem eine präzisere Positionsbestimmung, unabhängig von der Einbausituation.
Technische Eigenschaften des SMI130
Der Messbereich des Drehratensensors lässt sich bei Bedarf in bis zu fünf Stufen von ±125°/s bis ±2000°/s einstellen; der Messbereich des Beschleunigungssensors bietet vier Stufen zwischen ±2g und ±16g. Dabei bietet das Drehratensignal eine Auflösung von 16 bit, das Beschleunigungssignal von 12 bit. Zusätzlich steht ein Temperatursignal zur Verfügung. Weitere Merkmale sind einstellbare Filterbandbreiten und ein eingebauter Selbsttest. Die Summe dieser Merkmale ergibt eine besonders hohe Designfreiheit. Der SMI130 wird in einem kompakten LGA-Gehäuse mit Abmessungen von 3.0 x 4.5 x 0.95 mm ausgeliefert und ist nach AEC-Q100 für den Einsatz in Fahrzeugen qualifiziert.