

Das Austauschen des Motorsteuergeräts erfordert Programmierarbeiten. Im Praxisfall eines Ford Transit wurde die Codierung zum Problem – die Ursache war außergewöhnlich.
Ein Ford Transit mit 2.2-l-Dieselmotor, 74 kW, Baujahr 11/2011 wurde zu einer Vertragswerkstatt des Herstellers geschleppt, da sich der Motor nicht mehr starten ließ. Nach mehreren erfolglosen Reparaturversuchen ging der Wagen in eine freie Werkstatt, die zwar einen Defekt am Kabelbaum fand, doch der es nicht gelang, den Motor wieder zum Laufen zu bringen. Die Kfz-Profis wandten sich daher an Gino Decoster, Leiter der Kfz-Abteilung im Zentrum für Aus- und Weiterbildung des Mittelstands.
Doch der Reihe nach: In der freien Werkstatt untersuchten die Kfz-Profis zunächst elektrische Komponenten wie Kabelbaum, Sensoren und Stecker auf Auffälligkeiten. Da das Motorsteuergerät gut zugänglich war – es sitzt oben im Motorraum –, demontierten sie die drei Anschlussstecker. An einem entdeckten sie Korrosionsspuren aufgrund eingetretener Feuchtigkeit. Die Monteure entschieden daraufhin, das Steuergerät zu öffnen. Nun war eindeutig klar, warum der Motor nicht mehr startete, denn an vielen Stellen der Platine waren starke Oxidationen zu sehen. Diese Feuchtigkeitsschäden erklärten auch, warum das Steuergerät durch den Diagnosetester nicht erreichbar war.
Der nächste Schritt war das Beschaffen der Ersatzteile. Zum einen ein neues Motorsteuergerät, da eine Reparatur nicht mehr infrage kam, zum anderen ein Stecker. Diesen besorgte die Werkstatt mit angeschlossenem Kabelbaum und verlötete ihn mit dem des Fahrzeugs. Nun stand das Codieren des Steuergeräts auf dem Plan.