AutoScout24 hat angekündigt, sein Werkstattportal entweder an einen Investor zu veräußern oder zu schließen. Noch sei kein Investor gefunden, erklärte das Unternehmen auf Anfrage von Krafthand-Online. Wie lange man sich für die Suche Zeit lasse, wollte das Unternehmen nicht beantworten.
Momentan sind rund 35.000 Werkstätten auf der Plattform registriert, davon 3.400 zahlende Betriebe, die Services wie etwa HU/AU, Reifenwechsel oder Lichtcheck anbieten. Diese Leistungen können von den Nutzern online und mit Wunschdatum gebucht werden.
Fast 600.000 Nutzer besuchen das Portal monatlich. Etwa 23.000 nehmen telefonisch oder online Kontakt mit den Werkstätten auf. Warum also nun die Trennung von dem Werkstattportal? Man wolle sich bei AutoScout24 auf sein Kerngeschäft konzentrieren, den Fahrzeugmarkt, heißt es seitens der Scout24-Gruppe. Aus diesem Grund plane man das Portal in eine separate Gesellschaft auszugliedern und gemeinsam mit einem externen Investor das weitere Wachstum voran zu treiben. Eine finale Entscheidung gebe es noch nicht. Wie eine Mitgestaltung allerdings ohne Eigentümerrechte aussehen soll, darüber schwieg sich Autoscout24 auf Anfrage von Krafthand-Online aus. An der Nutzung für Werkstätten sowie Endkonsumenten ändere sich vorläufig nichts.
ZDK: Billig-Portale sind kein tragfähiges Konzept
‚Ohne große Überraschung‘ nahm der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) nach eigenen Angaben die Anündigung von Autoscout24 zur Kenntnis und spricht von ‚Millionenverlusten‘, die angefallen seien. ‚Kaufinteressenten schauen hier und da, aber zur Wartung oder Reparatur bringt man sein Auto fast immer in den Meisterbetrieb seines Vertrauens‘, betont der Verband. Auf Kunden, die allein nach dem billigsten Angebot suchen, lasse sich beim Service offenbar kein tragfähiges Geschäftskonzept gründen, so der ZDK weiter. Hingegen sehe man etwa für das DAT-Werkstattportal Fairgarage.de, das auf Qualität und transparente Preise setze, weiterhin eine erfolgversprechende Zukunft. Im September 2013 hat die DAT die Mehrheit der Anteile an Fairgarage übernommen.