Schlechte Noten für Kfz-Werkstätten beim ADAC-Werkstatt-Test

Der ADAC sparte in seinem Werkstattest 2013 nicht mit Kritik. Foto: Blenk

Beim aktuellen ADAC-Werkstatt-Test haben 78 Prozent der getesteten freien Werkstätten die Bewertung ‚mangelhaft‘ erhalten. Dies entspricht 28 von 36 untersuchten Betrieben Die Werkstatt-Ketten, unter anderem Bosch, Meisterhaft und 1a Autoservice, haben ähnliche Ergebnisse erreicht, teilt der ADAC mit. Hier erreichten 17 von 36 Betrieben die Note mangelhaft (47 Prozent).

Zudem habe der Test gezeigt, dass freie Werkstätten bei der Inspektion nicht günstiger als die Ketten sind.

Von allen getesteten 72 Betrieben (Freie und Werkstatt-Ketten) erhielten sechs die Wertung ’sehr gut‘ (8 Prozent). Testgewinner bei den Ketten ist ein A.T.U-Betrieb in Hamburg (Heidhorst 3). Sechs der neun getesteten A.T.U-Service-Unternehmen fanden alle vom ADAC vorbereiteten Mängel. Keine einzige A.T.U-Werkstatt erhielt die Note mangelhaft. Den Testern des ADAC sei bei A.T.U zudem aufgefallen, dass bei der Inspektionsannahme offen und realistisch über die voraussichtlichen Kosten gesprochen worden sei.

Bei den Bosch-Werkstätten fielen drei Betriebe durch, bei ‚1a‘ sechs und bei Meisterhaft acht. Von allen freien Werkstätten hat Riegelhof Karosseriebau in Frankfurt/Main am besten abgeschnitten.

Der Club hat die Werkstätten mit dem Audi A3, Renault Megane und VW Golf 5 getestet. Vor der Prüfung wurden die Autos mit Mängeln präpariert: Ein verstelltes Scheinwerferlicht, eine defekte Kofferraumleuchte, ein ausgehängtes ABS-Kabel, ein zu niedriger Kühlmittelstand sowie ein Ersatzrad mit zu wenig Reifendruck, fehlendes oder abgelaufenes Pannenset. Die Arbeitsleistung wurde mit höchstens 60 Punkten, der Service mit maximal 40 Punkten bewertet. Punktabzug gab es, wenn wesentliche Serviceleistungen fehlten oder Zusatzarbeiten ohne vorherigen Auftrag ausgeführt wurden. Auf Anfrage von Krafthand-Online erklärte der ADAC, dass die Prüfer bei den freien Werkstätten nicht ausdrücklich eine Wartung nach Inspektionsliste verlangt hätten.

Vertragswerkstätten nutzen diese von vornherein, weil dies fast alle Hersteller so vorschreiben. Wie der Werkstattest zeigte, arbeitet jedoch auch viele dieser Betriebe die Inspektionsliste nicht sorgfältig ab, wie die nicht gefundenen versteckten Fehler gezeigt haben. Zum Thema Werkstattest bietet der ADAC unter www.adac.de/tv einen Film an.

ZDK: ‚Unbefriedigend‘

Als ‚unbefriedigend und in dieser Form nicht zu erwarten‘ hat der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) die Ergebnisse des aktuellen ADAC-Werkstättentests bewertet. Bei der Stichprobe von 72 Betrieben aus den über 20 000 freien Werkstätten in Deutschland spiele aber stets auch der Faktor Zufall eine Rolle.

Als problematisch empfindet der ZDK die im Test vorgenommene Trennung zwischen freien Werkstätten ohne Anschluss an ein Werkstattkonzept einerseits und ‚Werkstattketten‘ andererseits. ‚Die Kooperationspartner der vom ADAC ausgewählten drei Werkstattkonzepte sind selbstständig geführte Betriebe. Diese stehen den übrigen freien Werkstätten näher als dem zentral gesteuerten Filialisten, der ebenfalls im Test dabei war‘, so der Sprecher.

Der ZDK habe eine detaillierte Mitgliederbroschüre mit Empfehlungen für die Erzielung einer optimalen Wartungs- und Servicequalität in der Werkstatt erarbeitet, so der Sprecher. Wer sich strikt an diese Empfehlungen halte, könne jeden Test bestehen.