Riss im Deckmantel der Autobauer

„Es darf nicht sein, dass Autobauer unter dem Deckmantel der vorgeschriebenen Cybersicherheit ihre Systeme vom freien Markt komplett abschotten. Daher ist es längst an der Zeit, das EuGH-Urteil vom Oktober 2023 mit Nachdruck umzusetzen“, meint Redakteur Sebastian Schuster. Dafür liefert er auch Argumente.
Seit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs über die Beschränkung des OBD-Zugangs sind rund eineinhalb Jahre vergangen. Darin ist ganz klar geschrieben, dass Autobauer den Datenzugang nicht mehr als erforderlich beschränken dürfen. Doch was ist seitdem passiert? Die kurze Antwort: nicht viel. Die etwas Längere: Die Fahrzeughersteller haben bis heute keine grundlegenden Änderungen vorgenommen. Oder wie es der ASA-Verband auf den Punkt gebracht hat: Die Autobauer wollen es aussitzen.
Dennoch tut sich jetzt etwas. Nach einigen Gesprächsrunden mit den OEMs, der AFCAR-Allianz und den Teileherstellern plant die EU-Kommission, deutliche Änderungen in der Gesetzgebung vorzunehmen, die dem freien Markt zugutekommen. Konkret den Diagnosegeräteherstellern sowie Teile- und Reparaturdatenlieferanten – und damit unterm Strich auch den Werkstätten.
Sind nun alle Betroffenen zufrieden? Die Akteure des freien Markts vermutlich, die Autobauer sicher weniger. Schließlich ist es ihr ureigenes Interesse, Zugänge zu OBD-, Wartungs- oder Reparaturdaten unter ihren Fittichen zu behalten oder zumindest Kapital daraus zu schlagen. Der EuGH und die EU sehen die Dinge erfreulicherweise anders und verpflichten die OEMs dazu, die Zertifikate für die Security Gateways nun kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Doch kann sich die Branche darauf verlassen?
Ich erinnere an das faktische Verbrennerverbot, das ab 2035 gelten soll und 2026 noch einmal überprüft wird. Hier sah es lange Zeit so aus, als sei es beschlossene Sache. Doch jetzt weht der Wind anders. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Umsetzung zumindest aufgeschoben wird. Sicher auch vor dem Hintergrund, dass es den europäischen Autobauern schon deutlich besser ging und die Politik ihnen entgegenkommen möchte.
Stellt sich die Frage, ob die OEMs beim Datenzugang nicht wieder versuchen, beschlossene Themen rückgängig zu machen. Für mich ist jedenfalls nicht auszuschließen, dass dieselbe Lobby nun erneut ihr Klagelied anstimmt, um die Konsequenzen aus besagten EU-Beschlüssen bezüglich des Security Gateway abzuwenden. Im Sinn des freien Markts bleibt daher zu hoffen, dass die EU zumindest in dieser Sache standhaft bleibt und die geplanten Änderungen zum Vorteil eines freien Wettbewerbs im Servicemarkt für alle verbindlich verabschiedet. Drücken wir uns die Daumen.
Hallo Krafthand-Team ich staune immer wieder was ihr fertigbringt ….. Heute mal mein Erlebnis ist zwar schon Jahre her doch bestimmt nicht falsch zu reagieren …. Marken Autohaus findet einfachen Fehler nicht! Tauscht Teile, an denen es keinen Erfolg gab, dem Autofahrer ein Topp Auto zu übergeben! Sondern meinten nach einer Summe von über 5000.- € es rentiert sich nicht weitere Teile zu tauschen! So bezahlte der Autofahrer im Glaspalast Autohaus die Horente Summer und hoppelte mit seinem nicht fahrbaren Auto nach Hause …. Das Problem, was das Fahrzeug hatte, kannte ich schon einige Jahre! Was ich auch mit meinem Tester sichtbar machen konnte und so habe ich auch dem Autofahrer geholfen…. Gruß dem ganzen Team . Klaus Förderer
Neben den Zugang zu OBD und dem Wettbewerb im freien Markt macht mir auch die Verwendung von (gebrauchten / remanufactured / refurbished) Ersatzteilen Sorge. Die immer komplexere Digitalisierung der Komponenten und der entsprechenden digital keys erschwert die ökologisch und ökonomisch sinnvolle Verwendung von gebrauchten Komponenten.