Sind Plastikkomponenten wie etwa Stoßstangen gerissen oder gebrochen, lässt sich das mit Klebern beheben. Jedoch nur, wenn der Kleber passt und bei dessen Anwendung wichtige Arbeitsschritte beachtet werden. KRAFTHAND hat einem Experten von Liqui Moly bei einer professionellen Plastikreparatur über die Schulter geschaut.
Bis heute tauschen Kfz-Werkstätten bei Rissen oder Brüchen in Kunststoff-Front- oder -Heckverkleidungen das gesamte Bauteil aus“, sagt Gerhard Heisele, Anwendungstechniker bei Liqui Moly und als gelernter Karrosseriebaumeister dort verantwortlicher Trainer für Smart-Repair-Schulungen. „Das ist oft sehr teuer, weil neben umfänglichen Lackier- auch De- und Montagearbeiten anfallen.“ Ist dann noch ein PDC-System verbaut, können in ungünstigen Fällen zusätzliche Kosten für das Justieren der Parksensoren anfallen.
Viele Fahrzeugbesitzer belassen es dann beim Schaden, weil in solchen Fällen deutliche vierstellige Beträge zusammenkommen. Nach Schätzungen von Liqui Moly werden gut 50 Prozent der Kunststoffreparaturen im Front- und Heckbereich bei Fahrzeugen, die deutlich älter als fünf Jahre sind, nicht mehr durchgeführt. Hier gilt die einfache Gleichung: Je älter das Fahrzeug, desto unwahrscheinlicher wird eine Reparatur.
Ein Grund dafür ist auch darin zu suchen, dass im Gegensatz zu Smart-Repair-Lackierungen, die inzwischen selbst K+L-Profis nur mit genauem Hinschauen von konventionellen Lack- und Blecharbeiten unterscheiden können, die Reparaturmethoden von Plastik lange zu wünschen übrig ließen und -lassen. Das lag und liegt Heisele zufolge unter anderem daran, dass die verwendeten Thermoplaste und Duroplaste nur schlecht zu reparieren und zu kleben sind, was letztlich nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen führt.
Werden bereits in der Vorbereitung der Schadstelle handwerkliche Fehler gemacht, nützt auch der beste Kleber nichts.
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