Reifenmontiermaschine mit Teller- und Spindelspannung
Reifenservice

Reifenmontage: Teller- oder besser Spindelmontiermaschine?

Ob die Anschaffung einer Maschine mit Teller- oder Spindelspannung für die Reifenmontage die bessere Wahl ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Bilder: Meyer

Breit, flach, auf teuren Alus: Reifenmontage 2021 unterscheidet sich deutlich vom Business vor 20 Jahren. So kommen heute immer weniger Mittelklassefahrzeuge mit kreuzbraven 16-Zoll-Stahlfelgen in die Werkstatt gerollt und lassen sich einen Satz 185er verpassen. Vielmehr sind 19-zöllige UHPs, also Niederquerschnittreifen mit 205er oder noch mehr Breite, fast Standard.

Und liegt die Motorleistung jenseits 150 kW, wächst auch die Bremse – und mit ihr der Bauraum in der Felge. Teils werden dann die Flanken der Pneus im Verhältnis extrem niedrig. Dass sich der Gummi dann immer schwerer montieren lässt, liegt auf der Hand beziehungsweise irgendwann auf dem Teller. Schließlich waren und sind Tellermaschinen und Montiereisen das Besteck der Reifenleute. Damit ruppt der geübte Monteur einen Satz 175er binnen zehn Minuten von links auf rechts, die Zeit fürs Wuchten ist da beinahe noch mit drin.

Wer häufiger mit Alptraumrädern zu tun hat, kommt um eine Maschine mit Zentralspannung nicht herum.

Stehen allerdings drei Männer mit vier Montiereisen um die Maschine, ahnt man, dass auf dem Teller nicht die Audi-80-Felge von Frau Klingebiel liegt. Vermutlich würgen die Kollegen an Runflat oder UHP und damit an Dimensionen herum, die eigentlich zwingend nach wdk-konformer Montage verlangen. Dafür muss nicht nur der Monteur geschult, sondern auch die Maschine (und/oder das Zubehör) zertifiziert sein. Denn kommt es zu einem Reifenplatzer mit schlimmen Folgen aufgrund einer nachweislich fehlerhaften Montage, sollte der Chef der drei Kollegen spätestens jetzt sein Privatvermögen in Sicherheit bringen. Deshalb: Neben dem notwendigen Know-how (aus einer Schulung) braucht es passendes Gerät.

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