Reifendesign optimieren
Dass sich ein Reifen abnutzt, ist klar. Doch wie geht dieser Verschleiß genau vonstatten? Und wie kann er mit nachhaltigen Materialien reduziert werden? Diese Fragen wollen der Reifenhersteller Continental, die Universität Süddänemark und die Ecole Normale Superieure de Lyon in Frankreich per Supercomputer klären – und Antworten auf Molekularebene erhalten. Sie haben für ihr gemeinsames Grundlagenforschungsprojekt nun eine Förderung von 43 Millionen Prozessorstunden Rechenzeit eines Supercomputers erhalten.
Ziel des Projekts ist es, die Forschung über den Reifen- und Straßenabrieb zu intensivieren. Dabei geht es weniger um das Profil eines Reifens als um die Erkenntnis über die Zersetzung der Gummipolymere – also das Verschleißverhalten aus stofflicher Sicht. Die Projektpartner haben mit dem Supercomputer nun die Möglichkeit, die Simulationen des Verhaltens komplexer Polymerstrukturen in größerer Tiefe und breiterem Maßstab als bisher durchzuführen.
Schneller Supercomputer
Mit einer Leistung von 9,4 Petaflops – oder 1.000 Billionen Berechnungen pro Sekunde – zählt der Joliot-Curie in Frankreich zu den schnellsten Supercomputern in der Europäischen Union. Solche Computer werden in der Wissenschaft verwendet, um besonders große und komplexe Datenmengen zu simulieren und auszuwerten.
Vor dem Hintergrund, dass viele Fragen zu Reifen- und Straßenabrieb bisher wenig erforscht sind, verspricht sich Continental durch den Einsatz moderner Berechnungsmethoden weitere Erkenntnisse über das Verschleißverhalten aktuell verwendeter Materialien. Mit diesem Wissen sollen aber auch neue, nachhaltig produzierte Materialien besser bewertet werden können, etwa über ihre Fähigkeit, Rollwiderstand und Reifenverschleiß zu reduzieren. Darüber hinaus soll ein grundlegendes Verständnis für das Recycling von Polymerketten aus Altreifen gewonnen werden.
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