Regenwasser als Scheibenwischwasser gewinnen
Gewinnung von Wischwasser aus Regen – diese Idee stammt von zwei Kindern und ist kürzlich in Jülich bei „Jugend forscht“ ausgezeichnet worden. Nachdem das System anhand eines Modellautos präsentiert wurde, hat Ford die Regenwassergewinnung als Prototyp in einem S-MAX eingesetzt.
Anstatt einfach nur Regentropfen von der Windschutzscheibe zu wischen, könnten unsere Fahrzeuge das Regenwasser auffangen und für die Scheibenreinigung verwenden, haben sich zwei Kids gedacht, als sie mit ihren Eltern unterwegs waren. Kommt diese Idee zur Serienreife, ließen sich Milliarden Liter an Wasser sparen und Autofahrer müssen nicht mehr (so oft) ihren Waschwasserbehälter auffüllen.
Wie das Regenwasser in den Waschwasserbehälter kommt, hat Ford an einem S-Max vorgestellt (siehe Video unten). Der Autobauer teilt mit, dass sich mit einem solchen System fast sechs Milliarden Liter Wasser pro Jahr einsparen ließen. Diese Berechnung geht darauf zurück, dass in Europa 291 Millionen Fahrzeuge registriert sind und europäische Autofahrer rund 20 Liter Wischwasser im Jahr verbrauchen.
Hinzu kommt: Die Wassernutzung durch Fahrzeuge wird voraussichtlich zunehmen, da zusätzliche Kameras und Sensoren für die diversen Fahrerassistenzsysteme ebenfalls stets sauber gehalten werden müssen.
So kam die Idee zustande
Die Geschwister Daniel (11) und Lara (9) waren letzten Sommer mit ihren Eltern im Auto unterwegs. Als ihr Vater Gerd während der Fahrt die Frontscheibe mit Wischwasser reinigen wollte, war der Behälter leer – und die Windschutzscheibe wurde zusehends schmutziger. Da kam den beiden schlauen Kindern die Idee, einfach Regentropfen aufzufangen, um das auf diese Weise gewonnene Wasser bei Bedarf wiederzuverwenden.
„Es gab einen Wolkenbruch. Überall war Wasser – außer im leeren Vorratsbehälter unseres Autos. Meine Schwester und ich fanden das sehr lustig, und dann hatten wir die Idee, einfach das Regenwasser zu sammeln und zu verwenden“, sagt Daniel aus Jülich.
Seine Schwester Lara fügt hinzu: „Wir konnten nicht glauben, dass niemand zuvor an so etwas gedacht hatte. Um es auszuprobieren, haben wir unser Spielauto und die Pumpe von unserem Aquarium benutzt. Mit einem zusätzlichen Filtersystem haben wir dafür gesorgt, dass das Wasser sauber war. Das hat sehr gut funktioniert.“
So kam es zum Prototyp
Als Ford-Ingenieure von der Idee hörten, waren sie sofort fasziniert und boten an, ein richtiges Testsystem in einen echten Ford S-MAX zu installieren. Um das Wasser zu sammeln, wurde der Boden der Windschutzscheibe und der Vorratsbehälter mit Gummischläuchen verbunden.
Theo Geuecke, Supervisor, Body Exterior Hardware, Ford of Europe, meint: „Daniels und Laras Idee erscheint naheliegend – doch es hat diesen einen Moment des Einfallsreichtums gebraucht, um eine geradezu geniale Lösung zu erfinden. In weniger als fünf Minuten Regen ist der Wischwasserbehälter voll.“
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