Der Preis des neuen Kältemittels R1234yf war schon seit der Einführung hoch. Durch die gesetzlich gesteuerte Verknappung innerhalb der EU sind auch die Kosten für das bisherige R134a stark gestiegen. So erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, Gase vorzufinden, die in Fahrzeugklimaanlagen besser nicht eingesetzt werden sollten. Was können Werkstätten tun?
Hersteller von Klimaservicegeräten raten seit Langem, die Geräte mit einem Kältemittelanalysegerät aus zustatten. Als Maßnahme zur Sicherheit ist das auch sinnvoll, denn eine Verunreinigung kann im schlimmsten Fall zum Totalschaden des Geräts führen. Stellt das Analysegerät ein nicht konformes Gas fest und blockiert den Absaugvorgang, muss das verunreinigte Kältemittel abgesaugt werden.
Wie KRAFTHAND schon des Öfteren berichtete, wurde bislang der Werkstatt geraten, eine leere Kältemittelflasche an die Klimaanlage anzuschließen und sie nach dem ersten Abbau des Überdrucks mit Trockeneis herunterzukühlen, um mit dem dadurch entstehenden Unterdruck Schritt für Schritt das restliche Kältemittel aus dem Fahrzeug zu bekommen.
Trockeneis gehört allerdings nicht zur Standardausstattung eines Kfz-Betriebs. Außerdem fehlt häufig eine Kältemittelflasche mit den richtigen Anschlüssen und natürlich auch die Zeit, einen solchen Vorgang fachgerecht durchzuführen. Um diese umständliche Prozedur zu umgehen und den Werkstätten eine praxisgerechtere Lösung anzubieten, hat Texa ein Gerät zur Rückgewinnung von kontaminierten Kältemitteln aus Fahrzeugklimaanlagen entwickelt.
Das REC+ genannte Zusatzgerät ist einerseits mit dem Fahrzeug und andererseits mit dem Klimaservicegerät von Texa verbunden. Wichtig zu wissen: Das Absauggerät funktioniert nur in Verbindung mit einem Klimaservicegerät des italienischen Herstellers, da es durch eine spezielle Software gesteuert und überwacht wird. Ein automatischer Ablauf durch die Software der KONFORT-Stationen erledigt alle notwendigen Arbeitsschritte und soll eine einfache sowie sichere Anwendung garantieren. Hierbei wird im Grundsatz das oben erwähnte manuelle Verfahren angewandt, wobei die Funktion des Trockeneises durch Kältemittel aus dem Klimagerät übernommen wird, das nach Abschluss des Verfahrens wieder vollständig in das Klima gerät zurückgeführt wird.
Nach Abschluss der Rückgewinnung kann das verunreinigte und nicht konforme Kältemittel in eine externe Flasche abgelassen und entsorgt werden. Das Absaugsystem erfüllt laut Texa alle technischen Leistungs- und Sicherheitsanforderungen der wichtigsten Automobilhersteller. Es ermöglicht die Rückgewinnung von bis zu 95 Prozent des in der Anlage enthaltenen Kältemittels.
Das Gerät ist kompatibel mit den Texa-Klimaservicegeräten KONFORT 707R, 720R, 760R, 760R BUS, 770S und 780R BI-GAS. In der Standardkonfiguration wird das REC+ mit Anschlüssen für mit R1234yf gefüllte Klimaanlagen ausgeliefert, kann aber durch Umbau auch bei Anlagen mit R134a eingesetzt werden.