Probleme mit Differenzial, dem E-Call und fehlerhaften Gastanks

Krafthand informiert regelmäßig über diverse Rückruf- und Serviceaktionen der Fahrzeughersteller sowie deren entsprechende Abhilfen. Dieses Mal geht es um Hinterräder ohne Antrieb beim Ford Ranger, den E-Call bei Teslas sowie Berstgefahr von Gastanks dem VW Touran Eco Fuel.

Ein möglicher Mikroriss in der Ritzelwelle im hinteren Differenzial hat einen Rückruf für den Ford Ranger ausgelöst. Bei einer Überbeanspruchung des hinteren Differenzials drohe dem Pick-up entweder ein Antriebsverlust zu den Hinterrädern oder im Extremfall eine Blockade der Räder, erklärte ein Sprecher der Ford Werke. Solche Schadensfälle träten am ehesten beim Anfahren aus dem Stand mit einem voll beladenen Fahrzeug und/oder im Anhängerbetrieb auf.

Eine Kontrolle und gegebenenfalls der Austausch des Differenzials an der Hinterachse, soll die Gefahr künftig ausschließen. Die Abhilfemaßnahme trägt das interne Herstellerkürzel „22S30“ und steht für Ranger aus dem Bauzeitraum September 2018 bis Mai 2019 an. Von den weltweit 43.545 zu kontrollierenden Pick-ups der Marke Ford sind etwas über 8.000 in Deutschland gemeldet.

Ein Rückruf findet beim Elektroautobauer Tesla häufig ohne Werkstattbesuch statt. Das gilt nach unserem Kenntnisstand auch für eine vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) Ende Juni vermeldete Aktion für das Notrufsystem E-Call. Die Möglichkeit eines Ausfalls nach einem Unfall ist wohl bereits im April mittels „Over the air“-Update (OTA) beseitigt worden. Diese Aktualisierung änderte das Niederspannungs-Energiemanagement bei 53.212 Exemplaren des Model 3 und 5.917 des Model Y.

Denn nach Auslösen der Hochvoltsicherung, beispielsweise nach einem Unfall, wurde das Premium-Audiosystem nicht mehr durch das HV-System unterstützt, wodurch es keine akustischen Signale mehr ausgeben konnte. Dies entspricht nicht den Vorgaben der EU-Verordnung 2017/79. Der Rückruf mit dem internen Code „SB-22-00-010“ betraf Elektroautos aus den Modelljahren 2018 bis 2021 (Model Y nur MY 2021). Das online eingespielte Firmware Release zur Problembeseitigung trug nach unseren Informationen das Kürzel „2022.12.3“.

Berstender Gastank beim VW Touran CNG

Während Tesla seine Probleme also gerne mittels Fernwartung löst, erfordert ein VW-Rückruf mindestens zwei Werkstattbesuche. Dabei geht es allerdings auch um deutlich betagtere Fahrzeuge, nämlich zwischen dem 7. September 2005 und 21. Mai 2015 gebaute Touran mit Erdgasantrieb („Eco Fuel“). Bei „ausreichender Ersatzteilverfügbarkeit“ erfolge ein Ausbau aller Gastanks, eine detaillierte Prüfung und gegebenenfalls ein Austausch, kündigte das KBA ebenfalls Ende Juni an. Zuvor erfolge aber zunächst eine „Deaktivierung der hinteren beiden Gasflaschen und Sichtprüfung der vorderen Flaschen“.

Offenbar besteht unmittelbar Handlungsbedarf, denn der Behörde ist ein „leichter Personenschaden“ durch einen berstenden Gastank bekannt. Das KBA weist den Rückruf mit der Kennung „20DP“ weltweit für über 21.000 Exemplare aus, davon 8.325 hierzulande. Das ist deutlich mehr als die ursprünglich von einem VW-Sprecher auf Anfrage genannten 4.300 Einheiten. Er grenzte den Rückruf zunächst auf Kompaktvans mit sieben Sitzen ein. Betroffen dürften aber auch Fünfsitzer sein. Unter der ausgewiesenen Hersteller-Rufnummer 0800/8655792436 erfahren Kunden hoffentlich mehr.