Probleme an der Hinterachse: VW ruft weltweit 1,1 Millionen Fahrzeuge zurück

‚Made in China’?: In Deutschland überprüft Volkswagen die Hinterachse unter anderem am Modell Beetle Coupé. Bild: Volkswagen

Volkswagen ruft seit einiger Zeit weltweit rund 1,1 Mio. Fahrzeuge wegen Problemen mit der Hinterachse zurück, die eine chinesische Aufsichtsbehörde festgestellt hatte. In China müssen 563.605 Sagitar-Modelle (ein Schwesternmodell des Jetta) und 17.485 importierte Exemplare des Volkswagen Beetle in die Werkstätten zur Überprüfung.

Des Weiteren beordert der Autobauer in Amerika etwa 400.600 Jetta aus den Modelljahren 2011 bis 2013 und rund 41.600 Beetle der Jahrgänge 2012 bis 2013 zurück. In Deutschland müssen insgesamt 15.580 Fahrzeuge überprüft werden. Zu den hierzulande vom Rückruf betroffenen Modellen zählen 14.772 Beetle Coupé (Modelljahr 2012 bis 2014) mit den kleineren Motorisierungen (1,2- und 1,4-l-TSI sowie 1,6- und 2,0-l-TDI) und 808 Jetta (Modelljahr 2001 bis 2014).

Laut Angaben eines Unternehmenssprechers liegt kein Materialfehler vor. Das Problem am sogenannten Koppellenker – einem der Bauteile, die die Hinterachse führen – tritt bei Vorschäden wie etwa einem Heckaufprall auf. Wird das Fahrzeug anschließend in der Werkstatt nicht gründlich genug untersucht, bleibt der mögliche Defekt an dem Koppellenker unentdeckt. Im Extremfall kann es zu einem Bruch kommen. Es wird allerdings keine neue Achse montiert: Im Fall eines Schadens verbauen die Werkstätten identische, aber unbeschädigte Teile.

Für die Überprüfung der Hinterachse veranschlagt Volkswagen circa 30 Minuten. Um Fahrzeuglenker künftig bei Schäden an der Hinterachse zu warnen, verbauen die Werkstätten ein zusätzliches Blech (Inlay) an den Längsträgern, das im Schadensfall laut und vernehmlich klappert. Hierfür ist eine Arbeitszeit von 75 Minuten vorgesehen. Abgearbeitete Fahrzeug sind mit einem Aufkleber im Kofferraum gekennzeichnet.

Airbag-GAU
Wegen defekter Airbags des Zulieferers Takata ruft Honda weltweit weitere rund 170.000 Fahrzeuge in die Werkstätten. Wie eine Unternehmenssprecherin mitteilte, sind davon 30.772 in Europa registriert. In Deutschland geht es um insgesamt 5.821 Exemplare der Modelle Jazz und Civic, die vom 10. Juni bis 2. September 2004 in Japan (Jazz) beziehungsweise Großbritannien (Civic) vom Band liefen.

‚Aufgrund eines Herstellerfehlers kann während der Auslösung des Fahrerairbags bei einem Unfall eventuell ein Überdruck im Zünder das Gasgeneratorgehäuse aufreißen. Dies führt unter Umständen dazu, dass sich kleine Metallpartikel lösen und diese umherfliegenden Teile können die Fahrzeuginsassen schwer verletzen‘, erklärte ein Unternehmenssprecher gegenüber KRAFTHAND.

Honda zufolge war in Malaysia im Sommer 2014 wegen eines aufgeplatzten Airbags eine Fahrerin ums Leben gekommen. Die Werkstätten überprüfen den Fahrerairbag und tauschen den Gasgenerator (Airbag Inflator) gegen ein geprüftes Neuteil aus. Für die Maßnahme veranschlagt der Importeur circa eine Stunde Arbeitszeit. Das KBA ist informiert und schreibt alle Halter an.

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