Das italienische Traditionsunternehmen Pirelli wird vom chinesischen Technologie-Multi ChemChina übernommen – vorerst anteilig. So berichten es zahlreiche Medien und so berichtet es vor allem der Chinesische Großkonzern selbst. Das die Neuigkeit direkt unter der ChemChina-Meldung zu einem neuen Wundpflaster steht, macht die ganze Sache umso trauriger.
Tatsächlich lebt ein Unternehmen wie Pirelli von der starken Abstrahlkraft seiner Marke. Pirelli steht für Italien wie Barilla oder Ramazzotti. Vielmehr noch steht Pirelli für sportliche Reifen. Beides ergibt diesen Charme dem Reifenkäufer nicht wiederstehen können. Hinzu kommt ‚the Cal‘ – der Pirelli-Kalender. Im Innenteil sind fortan chinesische Modells – mit Wundpflastern beklebt – zu sehen. Synergie und vor allem Wachstum heissen die Zauberwörter.
Doch das hilft alles nichts. Im ersten Schritt hat ChemChina 26,2 Prozent an Pirelli übernommen, weitere Anteile sollen folgen. "Was das Pirelli-Management-Team betrifft ändert sich nichts", so ChemChina. Die Welt bleibt so wie sie ist, nur wird die Pasta eben zukünftig mit Stäbchen gegessen. Ob sich die Pirelli-Führungsriege rund um CEO Marco Tronchetti Provera dessen bewusst ist?