Dieselpartikelsensoren im Abgasstrang arbeiten nicht so, wie viele glauben. Krafthand erklärt, wie das Bauteil im Pkw funktioniert und warum es selbst bei extrem hohen AU-Partikelwerten nicht unbedingt anschlägt
Die Durchfallquoten bei der Euro-6-Abgasuntersuchung steigen seit dem neuen Diesel-Messverfahren an. Alarmierend dabei: Oft zeigt die OBD trotz deutlich zu hohem Wert keine Auffälligkeiten und suggeriert, es sei alles in Ordnung. So erging es auch Frank Dietze, Inhaber einer freien Werkstatt und Krafthand-Leser: Sein erst drei Jahre alter VW T6 versagte kläglich bei der „neuen“ Partikelmessung – mit gerade einmal 20.000 km.
Der in Deutschland geltende Grenzwert von 250.000 Rußpartikeln pro Kubikzentimeter Abgas (PN/cm³) wurde mit 572.667 PN/cm³ um mehr als das Doppelte überschritten, erklärte er Krafthand in einem Telefonat, in dem er seine ganze Odyssee schilderte.
Was war passiert? In der Annahme, es mit einem typischen Kulanzfall zu tun zu haben, kontaktierte er mehrere VW-Werkstätten. Zu seiner Ernüchterung halfen die vier Markenhändler jedoch zunächst kaum weiter. Er solle doch erstmal Freibrennen und man müsse die Sonden prüfen, hieß es. Schließlich tat der Werkstattbetreiber das auch selbst – mit über 400 km Probefahrt. Erschreckenderweise fiel der Multivan erneut durch die AU – diesmal mit dem nahezu zwölffachen Wert, also fast drei Millionen Partikeln.
Die Ursache, warum der Wert trotz der Maßnahmen von 500.000 auf mehrere Millionen anstieg, war für ihn ein Rätsel, das bis heute nicht aufgeklärt werden konnte.
Noch viel erschreckender war jedoch, dass der im Fahrzeug verbaute Partikelsensor trotz der nun exorbitanten Werte keinen Ton von sich gab. Weder an der Motorkontrollleuchte noch als Eintrag im Fehlerspeicher oder gar als Readiness-Code trat eine Unregelmäßigkeit auf. Das führte ihn folgerichtig zu der Frage, ob das Bauteil überhaupt richtig arbeitet und vor allem, wie das Messprinzip funktioniert. Die VW-Werkstätten jedenfalls konnten ihm das nicht erklären.
Um zu verstehen, was genau der Sensor kann und was der Unterschied zum gern verwechselten Differenzdrucksensor ist, rollt Krafthand das Thema von hinten auf – beginnend mit dem Messverfahren bei der AU-Partikelanzahlmessung.
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