Kfz-Profis reden Klartext

„Ohne AU schenken wir Zusatzgeschäft her“

Das Team von Auto Schneider in Buxheim (von links): Johann Schneider, David Spreng, Josef Moßburger und Simone Schneider. Bilder: Thiele (4), Schneider (1)

Krafthand hat eine Werkstatt besucht, die sich für die Partikelmessung entschieden hat – trotz der hohen Anschaffungskosten. Treibende Kraft dahinter ist eine Frau, die auch selber schraubt.

Seit knapp 20 Jahren führen Simone Schneider (40) und ihr Vater Johann (65) gemeinsam den Familienbetrieb Auto Schneider in Buxheim nahe Ingolstadt und gehen seither mit der Zeit. Nicht nur vereinbart die Unternehmerin als zweifache Mutter beide Rollen. Die freie Werkstatt reinvestiert ihre Einnahmen regelmäßig – sowohl in die Ausbildung eigener Fachkräfte als auch in moderne Mess- und Diagnosetechnik. Aktuelles Beispiel: ein Partikelzähler für die AU an Dieselfahrzeugen.

„Da ist das Gerät, wir haben es frühzeitig bestellt und es wurde pünktlich geliefert. Im Einsatz war es noch nicht“, sagt die Kfz-Meisterin und deutet auf einen grün-schwarzen Hella-Gutmann-Partikelzähler. Zu diesem Zeitpunkt ist die Einführung der verpflichtenden Partikelanzahlmessung (PN-Messung) an Euro-6-Dieselfahrzeugen im Juli 2023 circa zwei Wochen her. Beim Vor-Ort-Gespräch mit Krafthand wird schnell klar, dass die Anschaffung des rund 8.000 Euro teuren Geräts nie in Frage stand. Vater und Tochter sind sich einig: „Wenn wir den AU-Stützpunkt aufgeben, dann fällt uns ein erheblicher Batzen an Umsatz weg. Wir würden Zusatzgeschäft herschenken.“ Jeder AU-Betrieb profitiere davon, den TÜV regelmäßig im Haus zu haben und das zu richten, was die Prüfer (anlässlich der HU) an Instandsetzungen verlangten.

Zwischen 20 und 30 Autos sind das pro Woche bei den Schneiders. Sicher, nur ein Teil davon sind Euro-6-Fahrzeuge und ihr Werkstattgeschäft brummt durch gute Mundpropaganda seit Längerem quasi von alleine – in jüngster Zeit auch verstärkt durch viele Wohnmobilaufträge –, aber die Abgasuntersuchung ist eine zusätzliche sichere Bank, sagen die Schneiders: „In Verbindung mit der Hauptuntersuchung haben wir die meisten unserer Kunden spätestens alle zwei Jahre definitiv hier im Haus.“


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