OBD in Zukunft stärker eingeschränkt
Der Nachteil der zunehmenden Vernetzung im Fahrzeug ist bekanntlich auch die Anfälligkeit der Systeme gegenüber unerlaubten Angriffen durch Dritte. Die Fahrzeughersteller geben an, deshalb an Lösungen zu arbeiten, um solche Hackerangriffe unterbinden zu können.
Das bedeutet natürlich auch, dass die Diagnosekommunikation zum Fahrzeug in der Werkstatt nicht mehr in vollem Maße und ohne Weiteres über die Onboard-Diagnose (OBD) erfolgen kann.
Hersteller wie Mercedes-Benz streben ein ähnliches Verifizierungsverfahren an
Das prominenteste Beispiel ist bekanntlich der Automobilhersteller Fiat Chrysler Automobiles (FCA), welcher seit 2017 einige der neuesten Modelle bereits mit einem sogenannten Security Gateway (SGW) versehen hat. Nicht ganz uneigennützig sperrt FCA somit alle nicht authentifizierten Werkstätten aus.
Damit nun Werkstattausrüster wie WOW! (Würth Online World) seinen Kunden – allen voran den freien und Mehrmarken-Werkstätten – auch weiterhin eine Diagnosesoftware bereitstellen können, entwickelt der Anbieter in Kooperation mit FCA an einer speziellen Softwareintegration. Vorgesehen ist, dass die Software den Authentifizierungsvorgang zentral in das bestehende Diagnosesystem einbindet.
„Da viele weitere Hersteller wie Mercedes-Benz bereits ein ähnliches Verifizierungsverfahren anstreben, sehen wir die globale Verwaltung der herstellerseitig verteilten Zugriffsrechte über ein zentrales Tool als die kundenfreundlichste Lösung an“, so Markus Kühnemann, Divisionsleiter Auto der WOW!.
Bis die Lösung final in die Diagnosesoftware integriert werden kann, vergeht laut Kühnemann allerdings noch etwas Zeit. Der für Frühjahr 2020 angedachte Funktions-Release ist bedingt durch eine noch notwendige Testphase und eventuelle programmiertechnische Anpassungen.
Ein ausführlicher Bericht über das Thema Security Gateway und die zukünftigen Beschränkungen der OBD ist in der KRAFTHAND-Ausgabe 1-2/2020 zu lesen.
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