Das Angebot an Scheibenreinigern für den Winter im Kfz-Zubehörhandel ist immens. Die KÜS wollte zusammen mit Auto-Bild wissen, ob diese wirklich halten, was sie versprechen. Dazu haben die Experten elf gängige Winterreinigerkonzentrate im 1:1-Mischverhältnis mit einem Gefrierschutz bis minus 20 Grad getestet.
Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass nur der Reiniger von Sonax die Note sehr gut verdient. Er sorge als einziges Konzentrat schon nach dem dritten Wischen für eine saubere Scheibe. Der zweitplatzierte Reiniger kommt von Aral und benötigt für die gleiche Übung bereits sieben Wischdurchgänge.
Alle anderen, so die Tester, erfüllen das Kriterium „saubere Scheibe“ nicht, sodass ab dem dritten Platz nur noch die Note „ausreichend“ vergeben wurde. Ein solch schlechtes Ergebnis gab es in dieser Produktgruppe noch nie, so die Experten. Ursache dafür könnten die gestiegenen Rohstoffpreise sein.
„Offenbar verwenden viele Hersteller nun ersatzweise billigen Alkohol statt dem teuren Ethanol“, so die KÜS. Weitere Details und nach welchen Teststandards die Reiniger untersucht wurden, können Interessierte online bei der KÜS nachlesen.
So wurde getestet
Getestet wurde laut der Prüforganisation auf einem speziellen Prüfstand. Dieser garantiert identische Bedingungen bei jedem Testdurchlauf. Eine Klimaanlage und Ventilatoren sorgen für die Simulation einer Fahrt bei einer Temperatur von 0 °C und 25 km/h. Die Fläche hinter der Testscheibe wurde beim Test beheizt. Der automatisch im Labor auf die saubere Scheibe aufgebrachte Testschmutz entspricht den Vorgaben des Waschmittelverbandes IKW.
Je Testdurchgang eines Reinigers erfolgt zunächst das Auftragen des Schmutzes auf die Scheibe, dann wird einmalig ohne Wasser gewischt, um den Schmutz zu verteilen. Insgesamt erfolgen anschließend zehn Wischzyklen mit Aufsprühen des Gemischs durch die Scheibenwaschdüsen.
Pro Wischzyklus werden 50 Milliliter des getesteten Produkts auf die Scheibe gesprüht. Die Wischergebnisse nach zehn Zyklen wurden von einer hochauflösenden Kamera erfasst. Aus den Bilddaten errechnet eine Software die Reinigungsleistung je Wischvorgang. Ab einem Wert von 63 Prozent gilt die Scheibe als gesäubert. Beurteilt wird nicht nur, ab dem wievielten Wischzyklus ein Reiniger diesen Wert erreicht (je früher, desto mehr Punkte), sondern auch, wie hoch der Wert nach dem zehnten Wischzyklus ist.
Erreicht ein Reiniger auch nach zehn Wischzyklen die 63 Prozent nicht, bekommt er in dieser Disziplin null Punkte. Zusätzlich wird der Feststoffgehalt, die Hartwasserstabilität und den Gefrierpunkt einer 1:1-Mischung bestimmt. Auch die Verträglichkeit mit Kunststoff und Lack wird getestet.