Neuwagengeruch soll verschwinden
Beim Neuwagengeruch kommen schnell die Fragen auf, ob sich dieser nicht vermeiden ließe und ob die Ausdünstungen aus den Oberflächenmaterialien ungesund sind. Dem Zulieferer Continental zufolge sind diese Fragen vor allem in China brisant.
Steigt man in ein neues Auto ein, so nimmt man einen ganz typischen Geruch wahr. Manche mögen diesen. Doch vielen Autofahrern ist der Neuwagengeruch unangenehm. Und einige finden den „Frisch aus der Fabrik“-Geruch sogar so störend, dass sie sich bei ihren Händlern beschweren. Einer Studie in China zufolge tun dies im Reich der Mitte immerhin 10 Prozent. Also durchaus ein Thema, das Automobilhersteller – zumindest für den dortigen Markt – nicht links liegen lassen dürfen. Und laut Continental der Grund, weshalb Autobauer mit dem Geruchsproblem auf den Zulieferer zukamen – auch, weil dieser schon seit Jahrzehnten die Idee verfolgt, geruchsoptimierte Oberflächen für den Fahrzeuginnenraum zu entwickeln.
Die Lösung: Die Oberflächenexperten im Continental-Werk Zhangjiagang haben eine spezielle Methode entwickelt, mit der sich Düfte in eine Schicht des Standardoberflächenmaterials Acella einbauen lassen. Da die Entwicklung eines komplett neuen Materials kostspielig und zeitaufwendig wäre, haben die Ingenieure ein vorhandenes Material mit der neuen Methode aufgewertet und dabei verschiedene Düfte vorgeschlagen. „Ein leichter, fruchtiger und frischer Duft kam dabei am besten an. Darüber hinaus wurden noch zwei weitere Duftrichtungen entwickelt: grüner Tee und Herrenparfüm.
Es geht nicht nur um Wohlgeruch
Aber das ist noch nicht alles: Die interessierten Automobilhersteller können die Düfte auch in unterschiedlicher Intensität ordern. Wenn der Neuwagengeruch nach einer Weile verschwindet, vergeht allmählich auch der Duft. „Das Parfümaroma soll nicht über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs anhalten. Je nach gewählter Intensität ist es nach sechs bis acht Monaten noch leicht wahrnehmbar, bevor es schließlich ganz verschwindet“, erklärt Cai Dongdan vom sechsköpfigen Entwicklungsteam für die Duftoberfläche.
Doch es geht nicht nur darum, ob die neuen Autos innen gut oder schlecht riechen. Für die Luftqualität im Fahrgastraum gibt es in China seit März 2012 klare Richtlinien. So sind Continental zufolge acht Grenzwerte für flüchtige organische Verbindungen (VOC) vorgeschrieben. Dabei geht es um ungesunde Gase, die hauptsächlich Lösungsmittel und Kunststoffe abgegeben.
Vor diesem Hintergrund ruht auf den Innenraummaterialien in China besondere Aufmerksamkeit, sowohl innerhalb der Automobilindustrie als auch von den Endkunden. Deshalb ist Entwicklungsingenieur Cai von Continental wichtig zu betonen, dass „selbstverständlich das Acella mit Duft von Continental frei von schwermetallhaltigen Stabilisatoren ist und den Test auf VOC bestanden hat.“
Schreiben Sie den ersten Kommentar