ZF hat für sein Zweirohrdämpfer-Portfolio mittels moderner Fluidanalysen eine neue Ventiltechnologie entwickelt: Das vorgespannte Ventil mit neuem Vorspannelement ist die mittlerweile vierte Entwicklungsstufe des Standard-Dämpferventils.
Die Technik des vorgespannten Dämpferventils mit Vorspannelement, mit dem die Federsteifigkeit getrennt von der Vorspannung eingestellt werden kann, setzt dabei am Zusammenhang von Dämpfkraft und Ein- bzw. Ausfahrgeschwindigkeit der Kolbenstange an: Lineare Dämpferkennlinien führen dazu, dass die Dämpfkraft bei niedriger Kolbengeschwindigkeit abfällt.
Komfortabel und dynamisch zugleich
Im Fahrwerk kann eine lineare Dämpferkennlinie zu Handling-Nachteilen führen: Damit die Dämpfung bei niedriger Kolbengeschwindigkeit nicht zu weich ist, wird deshalb eine entsprechend harte, das heißt steile, Kennlinie gewählt. Abhilfe schafft eine degressive Dämpferkennlinie. Hier steigt die Dämpfkraft nicht in einem festen Verhältnis zur Kolbengeschwindigkeit. Daher steht von Anfang an eine vergleichsweise hohe Dämpfkraft zur Verfügung, ohne dass die Dämpfung bei hohen Kolbengeschwindigkeiten zu hart wird. Nachteile dabei sind höhere Dämpfkräfte und steile Dämpfkraftanstiege. Der folgende Übergang in den degressiven Kennlinienbereich oder/und nichtlineare Kennlinien bedeuten in aller Regel auch ein schlechteres NVH-Verhalten (Noise, Vibration, Harshness) – von den Insassen vor allem als ‚Poltern’ wahrgenommen.
Deshalb setzt ZF bei seiner neuen Dämpfergeneration auf ein Ventil mit linearer Kennlinie und Vorspannung. Dank der Vorspannung steht auch bei niedrigen Kolbengeschwindigkeiten genügend Dämpfkraft zur Verfügung. Entsprechend flacher kann die lineare Kennlinie ausgelegt werden. Das vorgespannte Ventil vermindert somit Geräusche und Vibrationen im Fahrwerk deutlich. Gleichzeitig hat das neue Ventil ein harmonischeres Öffnungsverhalten und ermöglicht so eine ausgezeichnete Aufbaukontrolle sowie bestes Handling bei gleichzeitig kultiviertem Fahrverhalten. Zudem kann das vorgespannte Ventil ganz nach Kundenwunsch von sportlich bis komfortabel justiert werden.
Mehr zu diesem Thema in Ausgabe 21/2012 der KRAFTHAND (erscheint am 3. November).