Radlager-/Gelenkbaugruppe
NTN-SNR

Neue Radlagergeneration mit kompaktem Antriebswellengelenk

Die neuen Designs der Radlager-/Gelenkbaugruppe geben Autobauern mehr Spielraum bei Fahrwerkskonstruktionen. Bild: NTN-SNR

Um den besonderen Anforderungen von E-Fahrzeugen Rechnung zu tragen, arbeitet der Automobilzulieferer NTN-SNR an der Konstruktion einer neuen, kompakteren Radlager-/Gelenkbaugruppe. Ziel ist es, den eingeschränkten Lenkwinkel zu optimieren. Das Projekt zur Reduzierung des axialen Bauraums startete bereits 2016. Die Forschung führte zu zwei neuen Radlager-/Gelenkwellendesigns. Das erste Design reduziert den axialen Platzbedarf um 35 mm und ermöglicht bis zu 3° mehr Lenkeinschlag. Der Ende 2020 fertiggestellte Prototyp befindet sich seit Januar 2021 in der Erprobung. Die Präsentation für potenzielle Kunden ist für Sommer 2021 geplant.

Für die Entwicklung steuerte NTN-SNR Annecy (Frankreich) sein Know-how im Bereich Radlager bei, während die in Le Mans ansässigen NTE-Teams ihr Wissen über die Entwicklung von Gleichlaufgelenken einbrachten. So konnte der Hersteller die Schnittstelle zwischen dem Lager und dem unzugänglichen Antriebswellengelenk neu definieren. Im Wesentlichen verändert die Geometrie des neuen Lagerdesigns die Position und den Durchmesser der Dichtung. Diese umschließt nun die Antriebswelle, ist größer und bietet Spielraum, um sie sogar noch größer zu gestalten. Um das Risiko einer Erhöhung des Reibmoments zu begrenzen, wurden ebenfalls neue Konstruktionen geschaffen.

Aber nicht nur die axiale Bauraumbeschränkung war eine technische Hürde. Auch die Länge der Antriebswellen, die etwa durch die Breite des Antriebsstrangs vorgegeben ist, ist ein bestimmender Faktor für den Lenkwinkel. Ein ehrgeiziges Ziel des Projekts war es deshalb, die Breite des Radlagers um 40 mm zu schmälern. Durch die deutliche Reduzierung des axialen Platzbedarfs für einen größeren Lenkwinkel bekommen Autobauer auch einen größeren Spielraum bei der Konstruktion von Fahrzeugfahrwerken.