Neue Akteure aus der Digital- und Mobilitätswelt machen den etablierten Automobilherstellern mit modernen Geschäftsmodellen zunehmend Konkurrenz. Das zeigt die Branchenstudie Automotive Performance des Center of Automotive Management (CAM), die seit 2004 auf Basis von Geschäftsberichten und Innovationskennzahlen die finanzielle und marktbasierte Leistungskraft der 19 globalen Automobilhersteller analysiert und vergleicht.
Für das Gesamtjahr 2018 prognostiziert das CAM für alle großen deutschen Automobilhersteller einen niedrigeren Gewinn als im Vorjahr, so dass auch die EBIT-Margen spürbar sinken werden. Einfluss haben demnach Sonderbelastungen wie die Dieselkrise, die Umstellung auf den neuen Prüfzyklus WLTP und der Zollstreit der USA mit China. Auch auf den Fahrzeugabsatz habe dies Auswirkungen: Die Rekordwerte des Vorjahres noch zu übertreffen, können die deutschen Hersteller 2018 nicht erreichen. Vielmehr zeige sich: Die Automobilhersteller sind künftig nicht mehr die einzigen relevanten Mobilitätsanbieter: In das Universum der OEM drängen neue Mobility-Player, etwa Fahrdienstleister wie Uber oder Didi, außerdem Big-Data-Player wie Apple oder Alibaba. Entsprechend ergänzt die Studie ab diesem Jahr die Automotive-Performance-Studie des CAM um diese Akteure.
Laut Studienleiter Stefan Bratzel steht die Branche angesichts der Trends von CO2-Zielen, Elektromobilität, autonomem Fahren und Mobilitätsdienstleistungen vor den größten Umbrüchen ihrer Geschichte. An die Hersteller gerichtet sagt er: „Um in den neuen Geschäftsfeldern gegen die Big-Data-Player bestehen zu können, ist eine Veränderung des Selbstverständnisses der Entscheidungsträger und der Unternehmenskultur dringend erforderlich.“