Die Experten bei der Rheinmetall-Automotive-Tochter Pierburg haben sogenannte Sitzschaltventile für den Kühlkreislauf entwickelt. Jetzt hat das Unternehmen seinen ersten Großauftrag für die Serie bekommen. Doch wozu braucht es solche Ventile überhaupt?
Während der Bedarf an Energie bei vielen Motorenkomponenten steigt, sinkt gleichzeitig das Energieangebot im Fahrzeug. So ist zum Beispiel das Wärmeangebot von Motoren mit Direkteinspritzung und bei Elektromotoren nur gering, sodass kompensatorische Maßnahmen benötigt werden, um Komfortfunktionen wie Heizung oder Klimaanlage bei allen Umgebungstemperaturen sicherzustellen. Gleichzeitig steigt bei vielen modernen Motoren aufgrund höherer Literleistungen der Kühlbedarf. Dies trifft auch auf Aggregate und Systeme wie Getriebe, Ladeluftkühlung und Abgasrückführung zu.
Die Folge: Es gibt immer verzweigtere beziehungsweise immer mehr Kühlkreisläufe, für die es eine intelligente und individuelle Steuerung braucht. Die Experten von Pierburg haben dafür sogenannte Sitzschaltventile entwickelt, die die Kühlkreisläufe ab- beziehungsweise zuschalten. Somit sollen die verschiedensten Komponenten bedarfsgerecht gekühlt und wieder andere beim Motorstart schnell erwärmt werden. Insgesamt minimiert sich damit die Reibung und letztendlich die CO2-Emission.
Für eine besondere Applikation der Kühlmittelventile hat die Automobilsparte des Rheinmetall-Konzerns jetzt einen großen Auftrag von einem amerikanischen Automobilhersteller bekommen. Die 2019 in Serie gehenden Ventile nutzt dieser Autobauer in den entsprechenden Modellen, um im Kühlkreislauf des Getriebes den Kühlwasserfluss beim Motorstart abschalten. Damit kommt die Schaltbox schneller auf Betriebstemperatur.