Neu- oder Austauschteil nicht immer die beste Lösung

Bei modernen Selbstzündern können Probleme am Abgasnachbehandlungs- oder Einspritzsystem schnell hohe Reparaturkosten verursachen. Insbesondere bei schon etwas älteren Fahrzeugen oder bei Motoren mit hoher Laufleistung sind dann kundenfreundliche, zeitwertgerechte Lösungen gefragt. Manche Kfz-Profis setzen in solchen Fällen auf die Möglichkeiten der Werkstattchemie.

Mit Warnblinker und im Notlaufprogramm rettet sich der Fahrer eines rund sechs Jahre alten Transporters mit Dieselmotor auf den Hof der Markenwerkstatt. Nachdem die Kontrollleuchte des Dieselpartikelfilters (DPF) schon in der Vergangenheit immer wieder einmal angegangen und nach dem nächsten Motorstart wieder erloschen war, blinkt sie nun nach einer längeren Passabfahrt dauerhaft. Außerdem reduziert das Notlaufprogramm die Maximalgeschwindigkeit auf 30 km/h. Verstopfter DPF lautet die Diagnose des Serviceberaters.

Der Fahrzeugbesitzer hatte den blauen Bus aus dem Modelljahr 2010 mit rotem TDI-Kürzel am Heck und Euro-5-Motor unter der Haube erst vor Kurzem mit einem Kilometerstand von 123.000 Kilometern ‚von privat’ erworben. Und nun verstand er angesichts der veranschlagten Reparaturkosten von rund 2.500 Euro die Welt nicht mehr. Deshalb und weil ein verstopfter Dieselpartikelfilter bei dieser Laufleistung schon etwas ungewöhnlich sei, schlägt der Kfz-Fachmann dem Busbesitzer vor, zuerst einmal eine Regenerationsfahrt mit angeschlossenem Diagnosetester vorzunehmen, um den Ruß mittels Filterregeneration zu entfernen. Anschließend wolle er den Beladungszustand des DPF mit Hilfe des Testgeräts prüfen, um Anhaltspunkte für die weitere Vorgehensweise zu bekommen.