Da der Handel mit Gebraucht- und Neufahrzeugen aufgrund der Coronakrise seit Mitte März quasi stillsteht, steigen nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) die Standtage im Durchschnitt um die Zeitspanne, die der Lockdown anhält, und die damit verbundenen Kosten für Händler.
Ein erster wichtiger Schritt im Zuge der Lockerungsmaßnahmen müsse daher neben dem Wiedereröffnen des physischen Automobilhandels vor allem die Öffnung aller Zulassungsstellen sein, um den Zulassungsstau zu beheben.
Auch die Folgen auf den Gebrauchtwagenmarkt seien deutlich spürbar nach 28 Tagen Stillstand, inklusive der Wochenenden. In Zahlen bedeutet das beispielhaft: Hat ein Händler 300 Fahrzeuge im Bestand und durfte seit 18. März 2020 per Gesetz keinen Vor-Ort-Handel mehr betreiben, sieht er sich bis heute mit 235.200 Euro Kosten konfrontiert, ohne entsprechend agieren zu können.
Stärkere Nachfrage nach günstigeren Gebrauchten erwartet
Laut DAT liegen die Kosten für jedes Fahrzeug pro Tag bei durchschnittlich 28 Euro. Jeder Tag des Lockdowns kostet den Handel bares Geld, da neben dem durchschnittlichen Wertverlust durch das steigende Fahrzeugalter unter anderem auch die Finanzierungskosten der Fahrzeuge weiterlaufen. Kosten wie das Beseitigen der Standschäden oder die Mietkosten für die Lagerflächen müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Je nach Fahrzeugart oder Marke können die Kosten pro Fahrzeug und Tag auch deutlich höher liegen.
Die Marktforscher gehen davon aus, dass sich nach dem Ende des Stillstands auch Veränderungen im Konsumentenverhalten einstellen. Wörtlich heißt es: „Wir rechnen damit, dass je nach Kaufkraft im Land kleinere Fahrzeuge oder auch ältere und somit günstigere Gebrauchtwagen wieder stärker in den Fokus der Interessenten rücken werden.“