Auch der jährlich von der Deutschen Automobiltreuhand (DAT) veröffentlichte DAT-Report basierend auf der Befragung von Endverbrauchern steht in diesem Jahr im Zeichen der Coronakrise. Gewinner des Autojahrs 2020 ist demnach der Gebrauchtwagenmarkt und mit ihm das Wartungsgeschäft in Kfz-Betrieben.
Die Basis für die im DAT-Report 2021 vorgestellten Analysen ist auch diesmal wieder eine repräsentative Befragung von Autokäufern und Pkw-Haltern. Dabei zeigt sich nach Angaben der Marktforscher, dass die Bedeutung des Automobils in Folge der Coronakrise gestiegen ist. Gleichzeitig sei die Jahresfahrleistung zurückgegangen. Und das hatte konkrete Folgen für das Werkstattgeschäft beziehungsweise auf das Reparaturgeschäft. Die Erkenntnisse im Detail:
1. Weniger Reparaturarbeiten mehr Wartungen: Durch die Coronamaßnahmen ist die Fahrleistung insgesamt gesunken. Dies hatte Auswirkungen auf das Reparaturgeschäft in den Werkstätten. Nur 32 % aller Pkw-Halter gaben an, dass an ihrem Fahrzeug Verschleißreparaturen durchgeführt wurden. Addiert man die unterschiedlichen Reparaturen, die vorgenommen wurden, und berücksichtigt alle Pkw, an denen nichts repariert wurde, so kommt man statistisch auf 0,44 Reparaturen pro Pkw. Dies ist ein deutlicher Rückgang zum Vorjahr (2019: 0,51).
Anders bei den Wartungsarbeiten: Um das eigene Fahrzeug sicher und fahrbereit zu halten, wurden sogar mehr solcher Arbeiten durchgeführt. Nach 0,88 Wartungsarbeiten pro Pkw im Jahr 2019 waren es 2020 nun 1,05 Arbeiten.
2. Hohe Werkstatttreue: 88 % aller Pkw-Halter gaben an, Reparatur- und Wartungsarbeiten immer in derselben Werkstatt durchführen zu lassen. Das ist eine Steigerung um sieben Prozentpunkte zum Vorjahr . Besonders die Pkw-Halter der Generation 50+ wiesen mit 91 % die höchste Werkstatttreue auf. 12 % aller Pkw-Halter gaben an, gelegentlich auch die Werkstatt zu wechseln.
3. Kostenvoranschläge gefragt: Möglicherweise aufgrund der finanziellen Situation zahlreicher Pkw-Halter war das Interesse an Kostenvoranschlägen 2020 enorm hoch. Vor anstehenden Reparaturarbeiten holten 80 % einen Kostenvoranschlag ein, vor Wartungsarbeiten 59 %. Beides sind deutliche Steigerungen zu den Vorjahren und spricht für eine gestiegene Preissensibilität der Pkw-Besitzer.
4. Die Bedeutung des eigenen Automobils zeigt sich auch bei Pflege und Wartung: 55 % lassen kleine Roststellen und Kratzer sofort beseitigen, 75 % schieben Wartungs- und Reparaturarbeiten nicht auf. 67 % finden, der eigene Pkw muss innen und außen gepflegt aussehen, sonst würden sie sich nicht wohlfühlen. 92 % meinen, der Pkw muss immer in einwandfreiem technischem Zustand sein.